An den 20 größten Bahnhöfen in Deutschland sind im vergangenen Jahr insgesamt 22.023 Fernverkehrshalte ersatzlos ausgefallen.
Das berichtet die „Bild” (Mittwochausgabe) unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der FDP. Wie die kleine Anfrage außerdem ergab, fuhren 2019 die Fernzüge der Deutschen Bahn an folgenden großen Bahnhöfen besonders oft unpünktlich ab: Hamburg-Altona (61 Prozent pünktliche IC, 61 Prozent pünktliche ICE), Köln Hauptbahnhof (60 Prozent pünktliche IC, 72 Prozent pünktliche ICE) und Frankfurt/M. Hauptbahnhof (63 Prozent pünktliche IC, 72 Prozent pünktliche ICE).
„Über 20.000 ersatzlos gestrichene Halte und Pünktlichkeitswerte unter 70 Prozent sind eine Zumutung für Bahnreisende. Die Zahlen legen schonungslos offen, wie weit wir noch von einem echten Deutschland-Takt mit optimalen Anschlüssen und einer engeren Zugtaktung entfernt sind”, sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst der „Bild”. Nötig seien „mehr zielgenaue Investitionen in das Schienennetz”, um die Kapazitäten an den Verkehrsknoten und Bahnhöfen zu erhöhen, sagte Herbst.
Ein Bahn-Sprecher sagte auf „Bild”-Anfrage, dass der Konzern die Ursachen von Zug-Ausfällen systematisch angehe. Der Schlüssel dazu seien „Neubeschaffung, Modernisierung und verbesserte Instandhaltung” der Züge. „Allein für die Modernisierung und den Ausbau neuer Fernverkehrszüge investieren wir bis 2026 rund 8,5 Milliarden Euro. Alle drei Wochen erhalten wir einen neuen ICE 4”.