Der britische Textildiscounter Primark unterstützt die Pläne für das Lieferkettengesetz.
„Wir befürworten so ein Gesetz”, sagte Paul Lister der RTL/ntv Redaktion. Er leitet die Rechtsabteilung vom Primark-Mutterkonzern ABF und ist unter anderem verantwortlich für ethischen Handel und Nachhaltigkeit.
„Natürlich kommt es auf die Details an. Aber mit dem wohl vergleichbaren Gesetz gegen moderne Sklaverei, das es in Großbritannien bereits gibt, können wir gut arbeiten”, sagte Lister. „Ein Lieferkettengesetz würde, sofern nicht jedes Land völlig unterschiedliche Standards zugrunde legt, gleiche Wettbewerbsbedingungen für die ganze Branche schaffen. Das begrüßen wir sehr”, sagte Lister. „Mit unserem Ethik-Team mit 120 Mitarbeitern und mit externen Partnern führen wir rund 3.000 Inspektionen im Jahr durch, um sicherzustellen, dass bei allen unseren Zulieferern alle Gesetze und Standards eingehalten werden”.
Wettbewerbsverzerrungen zugunsten kleinerer Wettbewerber sieht Lister nicht. „Kleinere Unternehmen mit weniger Zulieferern müssten ja auch nicht 3.000 Inspektionen im Jahr durchführen. Zudem gibt es externe Dienstleister, die das übernehmen können. So haben wir vor vielen Jahren auch angefangen. Ich selbst habe damals die ersten Aufträge für Inspektionen bei Zulieferern an einen Dienstleister vergeben, als Primark noch viel kleiner war und kein Ethik-Team hatte. Das kann jedes Unternehmen”.