Spar­kas­se: Bank erwar­tet ver­schärf­te Straf­zin­sen für Sparer

Sparkassen-Logo - Sparkasse - Bank Foto: Sicht auf das Sparkassen-Logo, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Hel­mut Schle­weis ver­tei­digt die Geld­häu­ser gegen Kri­tik an Nega­tiv­zin­sen für Spar­ein­la­gen auch unter­halb einer Mar­ke von 100.000 Euro.

„Nie­mand kann auf Dau­er betriebs­wirt­schaft­lich gegen die Markt­be­din­gun­gen han­deln. Des­halb müs­sen auch Spar­kas­sen han­deln”, sag­te Hel­mut Schle­weis der „Neu­en Osna­brü­cker Zei­tung”. „Die Ver­wah­rung von Geld kos­te, und auf jeden Euro fal­len Ban­ken­ab­ga­be und die Siche­rungs­kos­ten an. Es ist für uns immer mehr eine Her­aus­for­de­rung, mit die­sen Ein­la­gen betriebs­wirt­schaft­lich sinn­voll umzu­ge­hen”. Auch des­halb wür­den die Prei­se für Giro­kon­ten stei­gen. „Sie sind im euro­päi­schen Ver­gleich aber noch sehr moderat”.

Feh­len­de Ein­nah­men infol­ge der Nied­rig­zins­po­li­tik der Euro­päi­schen Zen­tral­bank erhöh­ten den Spar­druck für die Geld­häu­ser: „Durch mehr Zusam­men­ar­beit in unse­rem Ver­bund ver­su­chen wir, Kos­ten­vor­tei­le zu erzie­len. Und natür­lich nut­zen wir die Digi­ta­li­sie­rung, um unse­re Pro­zes­se schnel­ler und kos­ten­güns­ti­ger zu machen”, so Schle­weis. Die Spar­kas­sen-Filia­le müs­se sich dabei wan­deln, „dann dient sie nicht mehr dem täg­li­chen Ser­vice, son­dern mehr der umfas­sen­den Bera­tung”. Des­halb sin­ke die Zahl der Filialen.

In Hin­blick auf die durch die Coro­na­kri­se von vie­len erwar­te­te Plei­te­wel­le sagt Schle­weis: „Es wird Insol­ven­zen geben, eine grö­ße­re Insol­venz­wel­le erwar­te ich aber nicht. Ich den­ke, dass Deutsch­land bes­ser aus der Kri­se kommt, als vie­le erwar­ten”. Die Spar­kas­sen selbst hät­ten gut vor­ge­sorgt, trotz der hohen Kre­dit­ver­ga­be gebe es bis­lang kei­ne erhöh­ten Aus­fall­ra­ten. Im Coro­na-Jahr 2020 haben die Spar­kas­sen laut Schle­weis 393.000 pri­va­ten und gewerb­li­chen Kun­den Kre­di­te gestun­det. Dies beträ­fe ein Kre­dit­vo­lu­men im Mil­li­ar­den­be­reich. 289.000 davon wür­den bereits wie­der plan­mä­ßig bedient, erklär­te der Spar­kas­sen-Prä­si­dent. „Wir sind wie­der im Nor­mal­be­trieb”, sag­te Schle­weis. Ins­ge­samt hät­ten die Spar­kas­sen neue Kre­di­te in Höhe von 106,4 Mil­li­ar­den Euro an Unter­neh­men und Selbst­stän­di­ge ver­ge­ben, 14,1 Pro­zent mehr als im Vorjahr.

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