Stadt­wer­ke: Dau­er­haf­te Ver­dop­pe­lung der Gas­ta­ri­fe erwartet

Umspannwerk - Strom - Zaun - Wiese - Gras Foto: Sicht auf ein Umspannwerk, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Deutsch­lands Stadt­wer­ke erwar­ten eine dau­er­haf­te Ver­dopp­lung der Gas- und Strom­ta­ri­fe für Endkunden.

Ange­sichts gesun­ke­ner Groß­han­dels­prei­se „wol­len natür­lich auch die Stadt­wer­ke die Tari­fe sen­ken, und machen das, sobald Spiel­raum da ist”, sag­te Ing­bert Lie­bing, Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Ver­ban­des der kom­mu­na­len Unter­neh­men, der „Neu­en Osna­brü­cker Zei­tung” (Don­ners­tags­aus­ga­be). Er war­ne aber vor fal­schen Hoff­nun­gen. „Es wird nach unse­rer Ein­schät­zung abseh­bar auf eine Ver­dop­pe­lung der Gas- und Strom­ta­ri­fe hin­aus­lau­fen.” Die Kri­se sei nicht mehr ganz so dra­ma­tisch, „aber vor­über ist sie defi­ni­tiv nicht”. Den Vor­wurf von Ver­brau­cher­schüt­zern, Stadt­wer­ke ver­lang­ten inzwi­schen „Mond­prei­se”, wies Lie­bing ener­gisch zurück. „Die aktu­el­len Spot­markt- und Ter­min­prei­se sind noch nicht so güns­tig, dass sich das bereits nach­hal­tig preis­sen­kend aus­wirkt. Dafür müss­ten sie noch wei­ter und vor allem dau­er­haft sin­ken”, sag­te der VKU-Chef. „Wenn wir nur auf den Spot­markt gesetzt hät­ten, hät­ten wir im ver­gan­ge­nen Jahr die Prei­se für unse­re Kun­den viel dras­ti­scher erhö­hen müs­sen. Die Bil­lig­an­bie­ter, die das gemacht haben, muss­ten schon vor einem Jahr die Segel strei­chen, haben ihren Kun­den gekün­digt und sie den Stadt­wer­ken vor die Tür gestellt”.

Lie­bing stellt sich gegen Appel­le von Exper­ten an Ver­brau­cher, jetzt wie­der von Grund­ver­sor­gern zu Dis­coun­tern mit Bil­lig­ta­ri­fen zu wech­seln. „Es war abzu­se­hen, dass jetzt wie­der Glücks­rit­ter auf den Ener­gie­markt drän­gen und mei­nen, das schnel­le Geschäft machen zu kön­nen, zulas­ten der Stadt­wer­ke und Grund­ver­sor­ger”, sag­te er. „Das wäre eine rui­nö­se Auf­ga­ben­tei­lung für die Ener­gie­wirt­schaft”. Die Stadt­wer­ke sei­en in der Kri­se „Sta­bi­li­täts­an­ker” gewe­sen, als Dis­coun­ter ihren Kun­den von heu­te auf mor­gen gekün­digt hät­ten. „Wir haben sie auf­ge­fan­gen”. Der VKU-Chef warn­te auch den Staat vor fal­schen Hoff­nun­gen, ein mas­si­ver Wech­sel von Ver­brau­chern zu Dis­coun­tern kön­ne die „Doppelwumms”-Milliarden scho­nen. „Wenn eine Preis­ga­ran­tie der Bil­lig­an­bie­ter nur für vier Wochen gilt, und dann gehen die Prei­se wie­der hoch, dann wäre nichts gewon­nen”, sag­te Lie­big. „Denn dann müss­te der Staat mit den Preis­brem­sen ein­sprin­gen. Es könn­te für Finanz­mi­nis­ter Chris­ti­an Lind­ner also ganz schnell nach hin­ten losgehen”.

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