USA: Immer weni­ger deut­sche Bür­ger weg aus Deutschland

Flagge der Vereinigten Staaten - US-Flagge - USA - Gebäude Foto: Flagge der Vereinigten Staaten (US-Flagge), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Immer weni­ger Deut­sche zie­hen die USA. Erst­mals seit der Ver­ei­ni­gung gaben 2019 weni­ger als 10.000 Deut­sche ihren Wohn­sitz hier­zu­lan­de auf.

Dies teil­te das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt (Desta­tis) am Mon­tag mit. Ins­ge­samt zogen 9.782 (3,6 Pro­zent) der 270.294 deut­schen Abwan­de­rer im Jahr 2019 in die Ver­ei­nig­ten Staa­ten. Im Jahr 2016 dem letz­ten Jahr der US-Prä­si­dent­schaft von Barack Oba­ma erko­ren noch 12.781 (4,5 Pro­zent) von ins­ge­samt 281.411 deut­schen Aus­wan­de­rern die Ver­ei­nig­ten Staa­ten zu ihrem neu­en Zuhause.

Trotz sin­ken­der Ten­denz zähl­ten die USA im ver­gan­ge­nen Jahr noch immer zu den Top-3-Abwan­de­rungs­zie­len, nur in die Nach­bar­län­der Schweiz (16.340) und Öster­reich (11.904) zog es mehr Deut­sche. Bereits seit dem Jahr 2015 wan­der­ten von Jahr zu Jahr weni­ger Deut­sche in die Ver­ei­nig­ten Staa­ten ab. Im Jahr 2004 beleg­ten sie letzt­mals den ers­ten Platz der Beliebt­heits­ska­la der Abwan­de­rungs­zie­le. Damals zogen 12.976 Deut­sche in die USA. Weni­ger als 10.000 Fort­zü­ge wie im ver­gan­ge­nen Jahr ver­zeich­ne­te die amt­li­che Sta­tis­tik zum letz­ten Mal 1982 (nur für das frü­he­re Bun­des­ge­biet). Dem­ge­gen­über zogen 19.186 US-Ame­ri­ka­ner im Jahr 2019 nach Deutsch­land. Das waren 1.087 Zuzü­ge weni­ger als im Vorjahr.

Im Jahr 2016 ver­zeich­ne­te die amt­li­che Sta­tis­tik 20.736 Zuwan­de­rer mit US-Staats­an­ge­hö­rig­keit, so das Bun­des­amt. Die Betrach­tung der Wan­de­rungs­sal­den offen­ba­ren einen wei­te­ren inter­es­san­ten Aspekt: Seit 2017 zogen ins­ge­samt mehr Per­so­nen von den Ver­ei­nig­ten Staa­ten nach Deutsch­land als umge­kehrt. Dar­aus ergab sich 2017 für die USA, die hier­zu­lan­de oft als typi­sches Ein­wan­de­rungs­land asso­zi­iert wer­den, aus deut­scher Per­spek­ti­ve ein posi­ti­ver Wan­de­rungs­sal­do von 4.771 Per­so­nen im Jahr 2017 (2018: +3.556 Per­so­nen; 2019: +3.334 Per­so­nen). Betrach­tet man nur Per­so­nen mit deut­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit, so hal­ten sich seit 2017 Zuzü­ge aus den USA und Fort­zü­ge in die USA nahe­zu die Waa­ge (2017: +62 Deut­sche, 2018: ‑303 Deut­sche sowie 2019: ‑284 Deut­sche). Zuvor war seit 1991 durch­gän­gig eine Net­to­ab­wan­de­rung deut­scher Per­so­nen in die USA zu verzeichnen.

Ob der Umzug in die Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Dau­er ist oder die USA nur Wahl­hei­mat für einen begrenz­ten Zeit­raum sind, kann zum Zeit­punkt des Fort­zugs nicht beant­wor­tet wer­den. Wer sich ein­bür­gern lässt, ist in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten auf Dau­er ange­kom­men. Im Jahr 2019 lie­ßen sich laut Jah­res­be­richt des „Office of Immi­gra­ti­on Sta­tis­tics (OIS)” 843.600 Erwach­se­ne (ab 18 Jah­re) in den USA ein­bür­gern, davon rund 81.000 aus Euro­pa und 4.745 aus Deutschland.

Nach einem Rück­gang der Ein­bür­ge­run­gen von Per­so­nen, die in Deutsch­land gebo­ren wur­den, im Jahr 2017 (3.879) stieg die Zahl dem OIS zufol­ge in den ver­gan­ge­nen bei­den Jah­ren wie­der (2018: 4.284 Ein­ge­bür­ger­te aus Deutsch­land). Umge­kehrt erwar­ben im ver­gan­ge­nen Jahr 1.205 US-Ame­ri­ka­ner die deut­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit per Ein­bür­ge­rung und damit 460 mehr als im Vor­jahr (2018: 745). Von den 2019 Ein­ge­bür­ger­ten leb­ten nur rund 300 in Deutschland.

Die Ein­bür­ge­run­gen von US-Ame­ri­ka­nern erfolg­ten meis­tens im Aus­land als soge­nann­te Alt- und Wie­der­gut­ma­chungs­fäl­le (840 von 915 Aus­lands­fäl­len). Der Blick auf die ver­gan­ge­nen 20 Jah­re zeigt mit jähr­li­chen Schwan­kun­gen eine stei­gen­de Ten­denz in Hin­blick auf Ein­bür­ge­run­gen von US-Bür­gern. Dabei stei­gen die Ein­bür­ge­run­gen aus dem Aus­land deut­lich stär­ker als die Ein­bür­ge­run­gen im Inland (2000: 45 Ein­bür­ge­run­gen im Aus­land und 120 Ein­bür­ge­run­gen im Inland).

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.