Wire­card: 45 Mil­lio­nen Euro für Bera­ter in einem Jahr ausgegeben

Wirecard - Firmensitz - Einsteinring - Aschheim Foto: Firmensitz der Wirecard am Einsteinring (Aschheim), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der inzwi­schen insol­ven­te Skan­dal­kon­zern Wire­card hat allein im Jahr 2019 knapp 45 Mil­lio­nen Euro für Bera­tungs­leis­tun­gen aller Art ausgegeben.

Das geht aus einer Auf­stel­lung her­vor, über die der „Spie­gel” berich­tet. Dar­in ent­hal­ten sind unter ande­rem Kos­ten für Wirt­schafts­prü­fer, Rechts­an­walts­kanz­lei­en und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­agen­tu­ren. Eine Agen­tur soll Wire­card ein PR-Kon­zept namens „Dra­chen­blut” ange­bo­ten haben, mit dem Ver­spre­chen, das Unter­neh­men unver­wund­bar gegen­über Kri­ti­kern zu machen, wie das Maga­zin schreibt. Auch wei­te­re Bera­ter soll­ten Angrei­fer und Nörg­ler auf Linie bringen.

Als die Inter­net­sei­te MCA-Mathe­ma­tik 2019 Betrugs­vor­wür­fe erhob, schrieb ein Wire­card-Mana­ger wütend an die Rechts­ab­tei­lung: „Es ist schon ärger­lich, dass wir es nicht schaf­fen, der­ar­ti­ge fal­sche und Kri­mi­nel­le Web­sites kurz­fris­tig her­un­ter­neh­men zu las­sen”. Wire­card enga­gier­te zudem „Spe­zi­al­be­ra­ter”, die laut einer E‑Mail „Rese­arch im Umfeld der div. Short-Atta­cken” machte.

Für zwei Mona­te Arbeit ver­lang­te das Unter­neh­men im Mai 2020 1,3 Mil­lio­nen Euro. Die Rech­nung sorg­te intern für Nach­fra­gen, die der mitt­ler­wei­le flüch­ti­ge Wire­card-Mana­ger Mar­sa­lek mit der Ankün­di­gung abwie­gel­te, „auf­grund der ver­än­der­ten Rah­men­be­din­gun­gen vor­erst kei­ne wei­te­re Unter­stüt­zung” mehr zu benö­ti­gen. Er soll­te recht behal­ten: Weni­ge Wochen spä­ter war Wire­card auch offi­zi­ell pleite.

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.