9‑Eu­ro-Ticket: Ver­kehrs­un­ter­neh­men wol­len es im Juni einführen

Straßenbahn - Fahrgäste - Personen - Straßenbahntüren - Einstieg Foto: Fahrgäste, die in eine Straßenbahn steigen, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Ver­kehrs­un­ter­neh­men haben Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Vol­ker Wis­sing als Start des 9‑Eu­ro-Monats­ti­ckets den 01. Juni 2022 vorgeschlagen.

Bis dahin könn­ten die Vor­aus­set­zun­gen für die Ein­füh­rung geschaf­fen wer­den, sag­te der Prä­si­dent des Ver­bands Deut­scher Ver­kehrs­un­ter­neh­men, Ingo Wort­mann, den Zei­tun­gen der „Neu­en Ber­li­ner Redak­ti­ons­ge­sell­schaft”. Die Bun­des­re­gie­rung hat­te vor über einer Woche ein Ener­gie-Ent­las­tungs­pa­ket beschlos­sen. Eine der Ideen umfasst, für drei Mona­te ein 9‑Eu­ro-Monats­ti­cket ein­zu­füh­ren. Wenn es nach Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Vol­ker Wis­sing geht, soll das Ticket aus­schließ­lich online ver­füg­bar sein. So könn­te der Auf­wand redu­ziert wer­den, Ticket-Auto­ma­ten umzuprogrammieren.

VDV-Prä­si­dent Wort­mann hält das für nicht prak­ti­ka­bel. „Wir stel­len fest, dass immer noch sehr vie­le Fahr­gäs­te an Auto­ma­ten kau­fen. Ent­we­der, weil sie die Tickets online nicht kau­fen wol­len oder nicht kau­fen kön­nen, da sie kei­ne digi­ta­len End­ge­rä­te haben”. Ins­be­son­de­re älte­re Kun­den wür­de so der Weg zum Bil­lig-Ticket ver­sperrt. Ein „ana­lo­ger Weg” über Auto­ma­ten sei sinn­voll und notwendig.

Soll­te das Ticket im Juni kom­men, müs­sen sich Pend­ler auf vol­le Züge und Bus­se ein­stel­len. Denn auf einen Ansturm neu­er poten­zi­el­ler Kun­den könn­ten sich die Ver­kehrs­un­ter­neh­men nur „sehr schlecht vor­be­rei­ten”, sag­te Wort­mann. „Wir haben weder Fahr­zeu­ge noch Fah­rer für sol­che Fahr­gast­zu­wäch­se in Reser­ve”. Auch wenn man „eine gewis­se Betriebs­re­ser­ve” habe, gehe ad hoc nicht mehr. Das Über­wei­sen der Dif­fe­renz zwi­schen 9‑Eu­ro-Ticket und den der­zei­ti­gen Monats­ti­ckets der Stamm­kun­den sei hin­ge­gen kein Pro­blem. „Das haben wir auch bei der Mehr­wert­steu­er­sen­kung im zwei­ten Halb­jahr 2020 hin­be­kom­men”. Es sei ein Auf­wand, aber er sei „beherrsch­bar”, sag­te Wortmann.

Von der Idee des güns­ti­gen Tickets sei­en die Ver­kehrs­un­ter­neh­men über­rascht wor­den. „Wir hät­ten uns gewünscht, dass man die­se Vor­schlä­ge mit uns dis­ku­tiert, um einen prak­ti­ka­blen Weg zu fin­den”, sag­te der VDV-Prä­si­dent. Statt­des­sen habe er aus der Zei­tung und Online-Medi­en davon erfah­ren. „Wir ver­su­chen jetzt schlicht­weg, das Bes­te draus zu machen. Denn wir wol­len nicht, dass die an sich gute Idee am Ende nega­tiv ankommt”.

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