AfD: Ver­fas­sungs­schutz sieht zuneh­men­de Gewaltbereitschaft

Alternative für Deutschland - AfD - Plakat - Büro Foto: Ausgedrucktes Plakat von der Partei Alternative für Deutschland (AfD), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Das Bun­des­amt für Ver­fas­sungs­schutz warnt vor einer zuneh­men­den Gewalt­be­reit­schaft inner­halb der AfD.

„Ein gewalt­sa­mer Wider­stand – zumin­dest bei Tei­len der Par­tei – kann nicht prin­zi­pi­ell aus­ge­schlos­sen wer­den”, heißt es in einem 1.001 Sei­ten umfas­sen­den Gut­ach­ten des Inlands­ge­heim­diens­tes. Vor weni­gen Tagen hat­te das BfV die AfD als rechts­extre­men Ver­dachts­fall ein­ge­stuft. Das Gut­ach­ten, über das der „Spie­gel” in sei­ner am Sams­tag erschei­nen­den Aus­ga­be berich­ten wird, bil­det die Grund­la­ge für die­se Ent­schei­dung. „Einem gewich­ti­gen Teil der Par­tei”, so schrei­ben die Ver­fas­sungs­schüt­zer, gehe es nicht dar­um, einen auch mal pole­mi­schen Dis­kurs zu füh­ren – „son­dern eine grund­le­gen­de Ableh­nung gegen­über der Bun­des­re­gie­rung und allen ande­ren Par­tei­en sowie ihren Reprä­sen­tan­ten zu wecken oder zu verstärken”.

Einer der Haupt­grün­de, war­um das Amt die Par­tei als Gan­zes ins Visier nimmt, ist dem­nach die Bedeu­tung des völ­ki­schen „Flü­gels” um Björn Höcke. For­mal ist das rechts­extre­me Netz­werk um den frü­he­ren Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den in Thü­rin­gen zwar seit vori­gem Früh­jahr auf­ge­löst – doch nach Über­zeu­gung des BfV ist sein Ein­fluss wei­ter gewach­sen. Der „Flü­gel” sei kei­ne „unbe­deu­ten­de Split­ter­grup­pe”, son­dern „eine gewich­ti­ge Strö­mung in der Partei”.

Das Amt spricht von „zwei Blö­cken”: einem um Par­tei­chef Jörg Meu­then und einem um Björn Höcke. Ihm gehör­ten auch ein­fluss­rei­che Ver­tre­ter der Bun­des­par­tei an, dar­un­ter der zwei­te Par­tei­chef Tino Chrup­al­la und die Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den im Bun­des­tag, Ali­ce Wei­del und Alex­an­der Gau­land. Noch sei die Par­tei geprägt von „Zer­ris­sen­heit”, schrei­ben die Ver­fas­sungs­schüt­zer. Doch der Staat kön­ne nicht war­ten, wie sich die Kon­flik­te lösen. Es bedür­fe der „Beob­ach­tung und Auf­klä­rung”, was dort vor­ge­he. In die Bewer­tung flos­sen Aus­sa­gen von 302 Funk­tio­nä­ren ein, davon 88 auf Bundesebene.

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