Ber­lin: Fami­li­en­nach­zug für Schutz­be­rech­tig­te soll anlaufen

Flüchtlinge - Menschen - Aufnahmestelle - Koffer - Boden - Wiese - Sitzedecke Foto: Flüchtlinge an einer Aufnahmestelle, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Das Aus­wär­ti­ge Amt will dem Fami­li­en­nach­zug, der wegen der der­zeit gel­ten­den Ein­rei­se­be­schrän­kun­gen kaum mög­lich ist, neue Per­spek­ti­ven eröffnen.

Das berich­tet der „Spie­gel” in sei­ner neu­en Aus­ga­be. In dem SPD-geführ­ten Haus heißt es: „Wir sind uns der schwie­ri­gen Lage von­ein­an­der getrenn­ter Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ger bewusst, wir set­zen uns des­halb bei der EU-Kom­mis­si­on und den euro­päi­schen Part­nern für Locke­run­gen beson­ders für die­se Grup­pe ein.”

Dane­ben bestim­me die Lage vor Ort, ob und wann eine Antrag­stel­lung mög­lich sei. Die Pass- und Visa­stel­len an den meis­ten deut­schen Aus­lands­ver­tre­tun­gen arbei­ten wegen der Pan­de­mie nur im Not­be­trieb. Der SPD-Abge­ord­ne­te Hel­ge Lindh übte grund­sätz­li­che Kri­tik: „Beim Fami­li­en­nach­zug gab es schon vor der Coro­na­kri­se Schwie­rig­kei­ten.” Die Grün­de dafür sei­en viel­fäl­tig und die büro­kra­ti­schen Anfor­de­run­gen hoch, so Lindh, „zur Wahr­heit gehört, dass die Visa­stel­len der Aus­lands­ver­tre­tun­gen mit ihren Kapa­zi­tä­ten am Anschlag arbeiten”.

Nach Aus­kunft des Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­ums wur­den in die­sem Jahr bis Ende Mai 1.926 Visa für engs­te Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge von Schutz­be­rech­tig­ten, die kei­nen dau­er­haf­ten Auf­ent­halts­sta­tus haben, erteilt. Eigent­lich dürf­ten 1.000 Ange­hö­ri­ge pro Monat nach­zie­hen. Ulla Jelp­ke, innen­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Frak­ti­on, nennt die Beschrän­kun­gen „unver­hält­nis­mä­ßig”. Das Recht auf Fami­li­en­le­ben sei ein Grund­recht, und das müs­se auch wäh­rend einer Pan­de­mie gelten.

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