Ber­lin: Migran­ten­quo­te im öffent­li­chen Dienst geplant

Rotes Rathaus - Senatskanzlei - Tagungsort - Rathausstraße - Berlin-Mitte Foto: Rotes Rathaus und Senatskanzlei (Berlin), Urheber: dts Nachrichenagentur

Als ers­tes deut­sches Bun­des­land will Ber­lin eine Migran­ten­quo­te im öffent­li­chen Dienst einführen.

Das berich­tet der „Tages­spie­gel” (Sonn­tag­aus­ga­be) unter Beru­fung auf einen ent­spre­chen­den Gesetz­ent­wurf der Senats­ver­wal­tung für Inte­gra­ti­on. Dem­nach ist eine Migran­ten­quo­te von 35 Pro­zent geplant. Sie soll für die Lan­des­ver­wal­tung und für alle Lan­des­un­ter­neh­men wie BSR und BVG gel­ten, aber auch für Stif­tun­gen, Staats­an­walt­schaf­ten und Gerich­te. Das Gesetz soll noch bis zur Wahl im Sep­tem­ber beschlos­sen werden.

Ber­lins Sena­to­rin für Arbeit, Inte­gra­ti­on und Sozia­les, Elke Brei­ten­bach, sag­te dem Tages­spie­gel: „Wir haben den Anspruch, dass alle Men­schen in die­ser Stadt die glei­chen Chan­cen haben. Struk­tu­rel­le Dis­kri­mi­nie­rung neh­men wir nicht hin”. Des­halb müs­se man das Par­ti­zi­pa­ti­ons- und Inte­gra­ti­ons­ge­setz auf „Grund­la­ge der Erfah­run­gen in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren” refor­mie­ren. Die Viel­falt Ber­lins müs­se sich in der öffent­li­chen Ver­wal­tung wider­spie­geln. „Fest­ge­leg­te Regeln und eine kla­re För­de­rung in Form einer Quo­te sind nötig, damit mehr Men­schen mit Migra­ti­ons­ge­schich­te in der Ver­wal­tung ein­ge­stellt werden”.

Der Senat will eine wei­che Quo­te ein­füh­ren, die sich nach dem Anteil der Migran­ten an der Gesamt­heit der Ber­li­ner rich­tet – das sind heu­te 35 Pro­zent. Bei Aus­wahl- und Ein­stel­lungs­ver­fah­ren sol­len Migran­ten künf­tig bei glei­cher Qua­li­fi­ka­ti­on bevor­zugt wer­den, wenn sie in einer Ver­wal­tung unter­re­prä­sen­tiert sind. Bis­lang wird ihr Anteil auf nur zwölf Pro­zent aller Ver­wal­tungs­mit­ar­bei­ter geschätzt.

Ber­lins Inte­gra­ti­ons­be­auf­trag­te Kata­ri­na Nie­wied­zi­al sieht die Quo­te auch durch deut­sche und euro­päi­sche Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­ge­setz­ge­bung gedeckt. „Für unter­re­prä­sen­tier­te Grup­pen dür­fen posi­ti­ve Maß­nah­men ergrif­fen wer­den, um sie zu för­dern”, sag­te sie.

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.