Ber­lin: Stren­ge Rege­lun­gen für Fleisch­in­dus­trie beschlossen

Hubertus Heil - Politiker - Bundesarbeitsminister - SPD Foto: Hubertus Heil, Bundesarbeitsminister (SPD), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Das Bun­des­ka­bi­nett hat als Reak­ti­on auf die jüngs­ten Coro­na-Aus­brü­che in der Fleisch­in­dus­trie ein Ver­bot von Werk­ver­trä­gen und Arbeit­neh­mer­über­las­sun­gen beschlossen.

„Die Wur­zel des Übels in der Fleisch­wirt­schaft und für die teil­wei­se empö­ren­den Arbeits­be­din­gun­gen für Arbeit­neh­mer liegt in der Kon­struk­ti­on von Sub‑, Sub- Sub­un­ter­neh­mer­tum”, sag­te Arbeits­mi­nis­ter Huber­tus Heil (SPD) dazu am Mitt­woch im Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Arbeit und Sozia­les in Ber­lin. Für ein Geschäfts­mo­dell, das die Aus­brei­tung von Pan­de­mien in Kauf neh­me, kön­ne es in Deutsch­land kei­ne Tole­ranz geben, so Heil.

Der Beschluss, der ab dem kom­men­den Jahr in Kraft tre­ten soll, ver­bie­tet den Ein­satz von Leih­ar­bei­tern mit Werk­ver­trä­gen in gro­ßen Fleisch­be­trie­ben, deren Haupt­ge­schäfts­feld das Schlach­ten ist. Von der Rege­lung aus­ge­nom­men sind klei­ne Betrie­be im Fleischhandwerk.

Außer­dem kün­dig­te der Arbeits­mi­nis­ter stren­ge­re Kon­trol­len in den Betrie­ben an. Die Initia­ti­ve zu den Beschlüs­sen war von Heil ange­sto­ßen wor­den. In den ver­gan­ge­nen Wochen kam es deutsch­land­weit in meh­re­ren grö­ße­ren Schlacht­be­trie­ben zu Aus­brü­chen von Covid-19.

In die Kri­tik gerie­ten vor allem die Arbeits­be­din­gun­gen und die Hygie­ne­stan­dards in der Bran­che. So sei­en die in der Fleisch­in­dus­trie übli­chen Sam­mel­un­ter­künf­te für ost­eu­ro­päi­sche Leih­ar­bei­ter aus Bil­lig­lohn­län­dern begüns­ti­gend für die Aus­brei­tung des Virus gewe­sen sein.

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