CSU: Mar­kus Söder star­tet Par­tei­tag mit Atta­cken gegen Grüne

Markus Söder - Politiker - CSU - CSU-Vorsitzender Foto: Markus Söder, Vorsitzender der CSU, Urheber: dts Nachrichtenagentur

CSU-Chef Mar­kus Söder hat den Par­tei­tag mit Über­le­gun­gen zur Zukunft der Ener­gie­ver­sor­gung in Bay­ern und Atta­cken gegen die Grü­nen gestartet.

„Noch nie waren die Bay­ern so ver­un­si­chert”, sag­te Söder am Frei­tag mit Blick auf die stei­gen­den Ener­gie­prei­se. Man sei soli­da­risch mit der Ukrai­ne und Russ­land dür­fe den Krieg auf kei­nen Fall gewin­nen, aber die Akzep­tanz in der Bevöl­ke­rung kön­ne brö­ckeln. „Anders als man­che Grü­ne sage ich auch: Wir den­ken an die eige­ne Bevöl­ke­rung, an das eige­ne Volk, wie wir sie schüt­zen und stär­ken kön­nen in die­ser schwe­ren Zeit”, so der CSU-Vor­sit­zen­de. Hil­fen der Ampel-Regie­rung kämen zu spät und in zu gerin­gem Umfang. Der Ein­druck der Deut­schen sei, dass die Bun­des­re­gie­rung über­for­dert sei.

Der Baye­ri­sche Minis­ter­prä­si­dent skiz­zier­te anschlie­ßend sei­ne Vor­stel­lung der Zukunft der Ener­gie­ver­sor­gung: „Wie kann man guten Gewis­sens sagen: Frack­ing aus den USA kau­fen wir in jedem Fall, aber zumin­dest mal nach­zu­den­ken, ob nicht Deutsch­land eige­ne Reser­ven hat, die es nutz­bar machen könn­te, die güns­ti­ger wären, schließt man aus. Das ist grü­ne Dop­pel­mo­ral”, so Söder. Er sei außer­dem kein Anhän­ger davon, dass die Kern­ener­gie ewig wei­ter­lau­fe, aber in die­ser Kri­se müs­se sie bis 2024 ver­län­gert wer­den. Den Grü­nen warf er vor, auf schwim­men­de Öldamp­fer statt auf kli­ma­freund­li­che Kern­ener­gie zu setzen.

Kri­tik an der Baye­ri­schen Ener­gie­po­li­tik wies er zurück: Bay­ern sei bei kli­ma­freund­li­chen Tech­no­lo­gien wie Was­ser­kraft, Pho­to­vol­ta­ik und Bio­mas­se „ein­sa­me Spit­ze”. Als Ziel für 2030 for­mu­lier­te er eine Ver­dop­pe­lung der Erneu­er­ba­ren. Außer­dem kün­dig­te er an, „unab­hän­gig von Russ­land und deut­lich unab­hän­gi­ger vom Ampel-Nor­den zu wer­den”. Dafür wol­le er in jeder Regi­on Bay­erns ein Was­ser­stoff­kraft­werk errich­ten und auf eine Was­ser­stoff­in­fra­struk­tur mit dem Süden Deutsch­lands sowie süd­li­chen Nach­bar­län­dern set­zen. Dem Nor­den Deutsch­lands mach­te er unter­des­sen eine Kampf­an­sa­ge: Bay­ern wer­de gegen den Län­der­fi­nanz­aus­gleich klagen.

Zuvor hat­te CSU-Gene­ral­se­kre­tär Mar­tin Huber den Par­tei­tag eröff­net. Für Gruß­wor­te waren außer­dem der öster­rei­chi­sche Bun­des­kanz­ler Karl Neham­mer und der Bür­ger­meis­ter von Kiew, Vita­li Klit­sch­ko, zuge­schal­tet wor­den. Die Par­tei will sich mit dem Par­tei­tag auf die Land­tags­wahl 2023 vor­be­rei­ten. Umfra­gen hier­zu sehen die Grü­nen als stärks­te Kon­kur­renz der CSU.

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