EU-Kom­mis­si­on: Gegen Kreuz­fahrt­schif­fe für Geflüchtete

Europese Commissie - Commission Europeenne - Gebäude - Europäische Kommission - Belgien - Brüssel Foto: Europäische Kommission in Brüssel (Belgien), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on hat die For­de­rung zurück­ge­wie­sen, Kreuz­fahrt­schif­fe zur kurz­fris­ti­gen Unter­brin­gung obdach­lo­ser Geflüch­te­ter auf Les­bos zuzulassen.

„Die Kreuz­fahrt­schiff-Opti­on ist im Ver­gleich zu ande­ren Optio­nen nicht kos­ten­ef­fi­zi­ent – zu den­sel­ben Kos­ten lie­ßen sich sehr viel mehr Men­schen unter­brin­gen”, sag­te ein Kom­mis­si­ons­spre­cher am Don­ners­tag dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land”. Er ver­wies auf die Bemü­hun­gen der grie­chi­schen Behör­den vor Ort, die Not­la­ge der frü­he­ren Bewoh­ner des abge­brann­ten Lagers Moria zu bewältigen.

„Wir ste­hen mit ihnen in engem Aus­tausch, bie­ten und koor­di­nie­ren alle ver­füg­ba­re Unter­stüt­zung”, sag­te der Spre­cher. Zuvor hat­ten die SPD-Poli­ti­ke­rin Bar­ley sowie der Grü­nen-Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te Erik Mar­quart die Bereit­stel­lung von Kreuz­fahrt­schif­fen gefor­dert, um den mehr als 12.000 Men­schen – dar­un­ter etwa ein Drit­tel Kin­der – kurz­fris­tig Schutz bie­ten zu kön­nen. Ers­te Ree­de­rei­en boten bereits Unter­stüt­zung an, dar­un­ter das Bon­ner Unter­neh­men „Phoe­nix Rei­sen”. Geschäfts­füh­rer Johan­nes Zur­nie­den sag­te dem RND, man habe Schif­fe, die nutz­los in Deutsch­land lägen, wäh­rend die Men­schen auf Les­bos ohne Toi­let­ten und Schlaf­platz sei­en. Er bot an, ein Schiff zu ver­schen­ken. Auch der Rei­se­an­bie­ter TUI zeig­te sich offen für Gesprä­che, ver­wies aber dar­auf, dass die Umset­zung von huma­ni­tä­ren Schutz- und Unter­brin­gungs­maß­nah­men staat­li­che Auf­ga­be sei.

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