EU: Staa­ten wol­len rus­si­sche Kriegs­ver­bre­chen kon­se­quent verfolgen 

Friedhof - Begräbnis - Kerze - Blumen - Gesteck - Grabstein - Weg Foto: Sicht auf einen Friedhof, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Eine gro­ße Mehr­heit der EU-Län­der will rus­si­sche Kriegs­ver­bre­chen in der Ukrai­ne straf­recht­lich verfolgen.

Das wäre nach Ansicht der Bun­des­re­gie­rung auch in Deutsch­land mög­lich, berich­tet der „Spie­gel” in sei­ner neu­en Aus­ga­be. Sogar ein Ver­fah­ren gegen Russ­lands Prä­si­dent Putin wur­de kürz­lich bei einer Sit­zung der EU-Jus­tiz­mi­nis­ter gefor­dert, wie aus einem ver­trau­li­chen Pro­to­koll hervorgeht.

2.000 Lei­chen mög­li­cher Opfer von Kriegs­ver­bre­chen sei­en bis heu­te nicht iden­ti­fi­ziert, sag­te ein Ver­tre­ter von Euro­pol ver­gan­ge­ne Woche bei dem Minis­ter­tref­fen in Luxem­burg. Nach Anga­ben der EU-Kom­mis­si­on ermit­tel­ten ukrai­ni­sche Behör­den inzwi­schen zu mehr als 37.000 Ver­dachts­fäl­len, es sei bereits zu 160 Ankla­gen und neun Ver­ur­tei­lun­gen gekom­men. Nach dem Wil­len vie­ler EU-Staa­ten soll das erst der Anfang sein.

Bei der Sit­zung spra­chen sich Polen und die bal­ti­schen Län­der für ein Son­der­tri­bu­nal aus, Schwe­den ver­lang­te gar „aus­drück­lich” die Straf­ver­fol­gung von Russ­lands Prä­si­dent Putin. Bun­des­jus­tiz­mi­nis­ter Mar­co Busch­mann sag­te mit Blick auf ein bereits lau­fen­des Struk­tur­er­mitt­lungs­ver­fah­ren des Gene­ral­bun­des­an­walts, dass rus­si­sche Kriegs­ver­bre­cher auch in Deutsch­land ver­folgt wer­den könn­ten, da „das Welt­rechts­prin­zip” gel­te. Auf die­ser Basis sei­en auch syri­sche Fol­ter­knech­te in Deutsch­land ver­ur­teilt worden.

Weni­ger einig gehen die EU-Staa­ten beim Ein­frie­ren rus­si­scher Ver­mö­gens­wer­te vor: Die Kom­mis­si­on beklag­te „erheb­li­che Unter­schie­de” zwi­schen den Mit­glieds­län­dern. Von den bis­her ein­ge­fro­re­nen rund 17 Mil­li­ar­den Euro ent­fie­len 90 Pro­zent auf 7 der 27 EU-Län­der, eini­ge hät­ten „nur weni­ge Tau­send Euro” eingefroren.

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