EU: Staa­ten­ver­bund will Atom­kraft und Gas als grün einstufen

Stromzähler - Stromkasten - Drehstromzähler - Zahlen Foto: Sicht auf einen Drehstromzähler in einem Stromkasten, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die EU-Kom­mis­si­on will Inves­ti­tio­nen in Gas- und Atom­kraft­wer­ke unter bestimm­ten Vor­aus­set­zun­gen als kli­ma­freund­lich einstufen.

Das geht aus einem Ent­wurf der Behör­de her­vor, der am Neu­jahrs­tag öffent­lich wur­de. Zu den Vor­aus­set­zun­gen gehört, dass die Anla­gen neu­es­ten tech­ni­schen Stan­dards ent­spre­chen und im Fal­le der Atom­kraft­wer­ke, dass ein kon­kre­ter Plan für den Betrieb einer Ent­sor­gungs­an­la­ge für radio­ak­ti­ve Abfäl­le ab spä­tes­tens 2050 vor­ge­legt wird.

Bun­des­um­welt­mi­nis­te­rin Stef­fi Lem­ke (Grü­ne) hat die Ent­schei­dung umge­hend kri­ti­siert. „Ich hal­te es für abso­lut falsch, dass die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on beab­sich­tigt, Atom­kraft in die EU-Taxo­no­mie für nach­hal­ti­ge Wirt­schafts­ak­ti­vi­tä­ten auf­zu­neh­men”, sag­te die Grü­nen-Poli­ti­ke­rin den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Sonn­tag­aus­ga­ben). „Eine Ener­gie­form, die einer­seits zu ver­hee­ren­den Umwelt­ka­ta­stro­phen füh­ren kann – im Fal­le schwer­wie­gen­der Reak­tor­un­fäl­le – und ande­rer­seits gro­ße Men­gen an gefähr­li­chen hoch­ra­dio­ak­ti­ven Abfäl­len hin­ter­lässt, kann nicht nach­hal­tig sein”.

Äußerst pro­ble­ma­tisch sei außer­dem, dass die Kom­mis­si­on in einer so heik­len Fra­ge auf eine öffent­li­che Kon­sul­ta­ti­on ver­zich­ten wol­le, füg­te Lem­ke hin­zu und kün­dig­te an: „Wir wer­den die Kri­te­ri­en, die uns die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on ges­tern Nacht im Ent­wurf zur Kom­men­tie­rung vor­ge­legt hat, jetzt prü­fen und uns dazu in der Bun­des­re­gie­rung abstimmen”.

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