Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat sich dafür ausgesprochen, den Katastrophenschutz neu zu formieren.
„Der Bund muss dafür mehr Verantwortung übernehmen”, sagte sie dem „Spiegel”. Notsituationen wie diese Flut oder auch Waldbrände würden sich häufen und oft an vielen Orten zur selben Zeit aus ausbrechen. „Hilfe funktioniert nur, wenn alles ineinandergreift. Dafür braucht es eine Instanz, die alle Kräfte bündelt, die schnellstmöglich aus ganz Deutschland oder EU-Nachbarstaaten Hubschrauber oder Spezialgeräte zusammenzieht”.
Dafür schlägt die Grünen-Politikerin vor, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe mit einer Zentralstellenfunktion auszustatten, „wie wir sie in der Polizeiarbeit vom Bundeskriminalamt kennen”. Deutschland habe das große Glück gehabt, über Jahrzehnte relativ wenige Naturkatastrophen erleben zu müssen, so die Kanzlerkandidatin. „Das hat aber auch dazu geführt, dass Katastrophenschutzmaßnahmen nicht ausreichend ausgebaut wurden – obwohl Experten seit Jahren vor klimabedingten Extremwettereignissen warnen”. Es sei nicht „ausreichend Vorsorge” getroffen worden. Maßnahmen zur Klimaanpassung für Städte und Gemeinden sowie zur Unterstützung bei Klimaschäden seien bisher in Deutschland „unterbelichtet und unterfinanziert”.