Lin­ke: Par­tei for­dert eine staat­li­che Corona-Impfstoffproduktion

Spritzen - Impfstoff - Aufgezogen - Mann - Schutzkleidung Foto: Aufgezogene Spritzen in einer Schale, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die bei­den Vor­sit­zen­den der Links­par­tei wol­len mit der For­de­rung nach einer staat­li­chen Impf­stoff­pro­duk­ti­on in den Wahl­kampf ziehen.

„Ange­sichts des Markt­ver­sa­gens bei der welt­wei­ten Ver­sor­gung mit den drin­gend benö­tig­ten Covid-19-Impf­stof­fen und der Gefahr zukünf­ti­ger Pan­de­mien dür­fen wir die Pro­duk­ti­on von Impf­stof­fen nicht mehr den Kon­zer­nen über­las­sen”, heißt es in einem von den bei­den ein­ge­brach­ten Ände­rungs­an­trag für das Wahl­pro­gramm, das auf dem Par­tei­tag am Wochen­en­de beschlos­sen wer­den soll. „Zeit-Online” berich­tet darüber.

In dem Text heißt es wei­ter: „Daher schla­gen wir den Auf­bau einer öffent­li­chen Impf­stoff­pro­duk­ti­on (im Sin­ne von regio­nal vac­ci­ne manu­fac­tu­ring hubs) vor, welt­weit koor­di­niert über WHO und UN”, heißt es weiter.

In einem aus­führ­li­chen Kon­zept wird für Deutsch­land der Auf­bau von zwei Fabri­ken vor­ge­schla­gen, die jeweils Impf­stoff für 20 bis 30 Mil­lio­nen Bür­ger pro­du­zie­ren soll­ten. Die Kapa­zi­tä­ten sol­len auf Dau­er vor­ge­hal­ten wer­den, nicht nur wäh­rend einer aku­ten Pan­de­mie. Die Kos­ten für den Auf­bau bezif­fern die Lin­ken auf 120 Mil­lio­nen Euro, hin­zu kämen jähr­lich zehn Mil­lio­nen Euro für den Betrieb im Leer­lauf. In dem Kon­zept wird ein­ge­räumt, dass dies erheb­li­che Kos­ten seien.

Sie sei­en aber „weit gerin­ger als die volks­wirt­schaft­li­chen Schä­den und das mensch­li­che Leid durch die­se und kom­men­de Pan­de­mien”. Der Auf­bau einer ent­spre­chen­den Fabrik wer­de zwei Jah­re dau­ern. Das loh­ne sich nach Ansicht der Lin­ke-Vor­sit­zen­den aber trotz der bereits vor­han­de­nen Impf­fort­schrit­te noch. „Die Covid-Wel­len wer­den welt­weit wahr­schein­lich über Jah­re wei­ter bestehen und per­ma­nen­ten Impf­stoff­be­darf erzeu­gen”, sag­te Susan­ne Hen­nig-Well­sow „Zeit-Online”. „Unter Umstän­den ist lei­der von bis zu zehn Jah­ren aus­zu­ge­hen, bis man Covid welt­weit wirk­lich unter Kon­trol­le hat.” Wenn der Impf­stoff in Deutsch­land nicht benö­tigt wer­de, kön­ne er kos­ten­güns­tig an ärme­re Län­der abge­ge­ben werden.

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