Lin­ke: Schritt­wei­se kos­ten­lo­sen Nah­ver­kehr gefordert

Achtung Straßenbahn - Schienen - Übergang - KVB-Stadtbahn - Linie 16 - Chlodwigplatz - Köln-Altstadt-Süd Foto: Straßenbahnübergang der KVB-Stadtbahn 16 am Chlodwigplatz (Köln-Altstadt)

Der Spre­cher für nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät der Links­frak­ti­on im Bun­des­tag kri­ti­siert das Aus­lau­fen des 9‑Eu­ro-Tickets und dringt auf einen kos­ten­lo­sen Nahverkehr.

„Unser Kon­zept dazu liegt auf dem Tisch: Wir wol­len Bus und Bahn schritt­wei­se kos­ten­frei machen”, sag­te Bernd Riex­in­ger am Mitt­woch. Dafür sol­le das 9‑Eu­ro-Ticket bis Jah­res­en­de ver­län­gert wer­den, um ein Tarif-Cha­os zu ver­hin­dern. „Ab Janu­ar 2023 for­dern wir einen ein­heit­li­chen Tarif in ganz Deutsch­land von nicht mehr als einen Euro pro Tag. Das Ange­bot gilt für Tages‑, Monats- und Jah­res­kar­te”, so Riex­in­ger. Schü­ler, Azu­bis und Men­schen mit Sozi­al­ti­ckets füh­ren kos­ten­frei. „Lang­fris­tig machen wir den ÖPNV bun­des­weit und für alle kos­ten­frei”, so der Ex-Par­tei­chef. „Mobi­li­tät wird wie­der erheb­lich teu­rer – für man­che dann nicht mehr bezahl­bar”, beklag­te er.

Wäh­rend die Prei­se in allen Lebens­be­rei­chen dras­tisch anstie­gen, habe es nun die Regie­rung „fer­tig­ge­bracht, eine ihrer weni­gen sinn­vol­len Umset­zun­gen für die Ent­las­tung von Mensch und Kli­ma ohne Nach­fol­ge­re­ge­lung aus­lau­fen zu las­sen”, kri­ti­sier­te der Lin­ken-Poli­ti­ker. Wis­sing habe zwar ange­kün­digt, „dass er Lind­ners Wider­stand bre­chen konn­te, aber auch hier zeich­nen sich wei­te­re Unklar­hei­ten ab”, so Riex­in­ger. Die Finan­zie­rung wer­de teil­wei­se auf die Län­der gescho­ben, Anga­ben zum Zeit­punkt der Fol­ge­re­ge­lun­gen gebe es nicht und ob die­se dann wirk­lich einen Groß­teil der Bevöl­ke­rung finan­zi­ell ent­las­ten, blei­be eben­so offen. „Der Ver­band Deut­scher Ver­kehrs­un­ter­neh­mer hat es in einer Markt­for­schung offen­ge­legt: Das güns­ti­ge­re Ticket ent­las­tet nicht nur, es ver­la­gert auch den Ver­kehr vom Auto hin zur Schie­ne und leis­tet damit einen Bei­trag zur Redu­zie­rung von Emis­sio­nen”, argu­men­tier­te er. „Die­ser Effekt wür­de sich noch ver­stär­ken, wenn die Men­schen die Sicher­heit hät­ten, dass so etwas lang­fris­tig gilt.” Die Ampel habe damit eine gro­ße Chan­ce ver­tan. „In der Som­mer­pau­se hat­ten die Grü­nen noch unse­re Vor­schlä­ge auf­ge­grif­fen und pro­pa­giert, aber pas­siert ist nichts. Leicht­fer­tig wur­den alle Anträ­ge von uns abge­lehnt. Es muss jetzt eine schnel­le Rege­lung erfol­gen, um die Men­schen nach­hal­tig zu ent­las­ten”, for­der­te der Linken-Politiker.

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