Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hält eine Fortsetzung des Lockdowns inklusive Bundesnotbremse über den Juni hinaus für möglich.
„Die Pandemie-Bekämpfung auf der gesetzlichen Grundlage der Notbremse geht bis zum 30. Juni. Dann wird man sehen, wie die Gesamtlage ist”, sagte Söder der „Bild”. „Bloß, weil ein Gesetz endet, ist Corona nicht vorbei. Auch wenn die dritte Welle unter Kontrolle zu sein scheine, dürfe man sich nicht täuschen: Wir sind noch nicht ganz über dem Berg”, sagte Söder. Man sei auf der Zielgeraden, aber es sei eine „lange Zielgerade”.
Sehr unzufrieden äußerte sich Söder über Probleme bei der Schaffung eines digitalen Corona-Impf-Nachweises in Deutschland: „Jedes Mal, wenn es um digitale Optionen geht, brauchen wir länger, obwohl wir doch ein super Technikland sind. Bei uns kommt der Zug halt immer 10 Minuten zu spät. Das ist leider bei digitalen Fragen so”. Söder verwies auf die Zuständigkeit des Bundesgesundheitsministeriums, das mit Hochdruck an dem Thema arbeite. Dies sei „kein Vorwurf, nur eine Feststellung”.
Hoffnung auf bessere Zeiten machte Söder den Schülern in Deutschland. Das nächste Schuljahr werde ein ganz anderes Schuljahr werden als das Laufende. Dafür müsse es „massenhaft schon vor Schulbeginn Schulimpf-Aktionen mit geschlossenen Gruppen-Impfungen” mit dem jetzt zugelassenen Impfstoff ab 12 Jahren geben. Dann, so Söder, „ist Schule mit einem ganz anderen Sicherheitsfeeling möglich”.