Vor dem Fachkräfteeinwanderungsgipfel der Bundesregierung am kommenden Montag hat Bundeskanzlerin Angela Merkel für die gezielte Gewinnung von Fachkräften auch außerhalb der EU geworben.
„Hatten wir noch vor 15 Jahren das Problem, fünf Millionen Arbeitslose zu haben, so ist heute das Thema: Wo bekomme ich die geeigneten Fachkräfte her? Diese Frage stellt sich im akademischen Bereich, aber auch bei den praktischen Berufen”, sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast. Ohne ausreichend qualifizierte Mitarbeiter müssten Unternehmen schlimmstenfalls abwandern – „und das wollen wir natürlich nicht”, so die CDU-Politikerin weiter.
Die Fachkräftestrategie der Bundesregierung setze deshalb grundsätzlich an drei Punkten an: Wichtig sei erstens, durch gute Ausbildung das eigene Potenzial auszuschöpfen. Zweitens gehe es darum, Fachkräfte aus anderen EU-Staaten zu erreichen. „Und drittens stellt sich die Frage: Wie können wir Fachkräfte aus den Ländern außerhalb der Europäischen Union gewinnen?”, so die Bundeskanzlerin.
Bei dem Fachkräfteeinwanderungsgipfel soll mit Vertretern der Wirtschaft und der Gewerkschaften darüber diskutiert werden, wie das Fachkräfteeinwanderungsgesetz effektiv in der Praxis umgesetzt werden kann. Am 1. März 2020 wird das Gesetz in Kraft treten. In den verschiedenen Berufszweigen müsse mit unterschiedlichen Herangehensweisen gearbeitet werden, sagte Merkel. Als Beispiel, wie dem Problem Fachkräftemangel begegnet werden kann, nannte die Bundeskanzlerin die Deutsche Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe (DeFA), die der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gegründet hat. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, die Fachkräfte suchen, können sich an diese Agentur wenden.