NRW: Minis­ter­prä­si­dent für neue Regeln bei Not­zu­tei­lung von Erdgas

Europäische Gas-Anbindungsleitung - EUGAL - Pipeline - Nord-Stream-Anbindungsleitung Foto: Nord-Stream-Anbindungsleitung EUGAL, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Hen­drik Wüst hat die Bun­des­re­gie­rung auf­ge­for­dert, im Fall eines rus­si­schen Gas­em­bar­gos die Not­zu­tei­lung zu überdenken.

„Wir haben in Nord­rhein-West­fa­len viel Grund­stoff-Indus­trie und Grund­stoff-Che­mie”, sag­te er der „Welt am Sonn­tag”. Die brauch­ten Erd­gas, „und sie ste­hen am Beginn vie­ler Wert­schöp­fungs­ket­ten, die für ganz Deutsch­land und Euro­pa wich­tig sind”, so Wüst. „Ich erwar­te, dass der Bund das im Kri­sen­fall berück­sich­tigt und beson­de­re Maß­nah­men zur Siche­rung der Ener­gie- und Gas­ver­sor­gung der Schlüs­sel­in­dus­trien ergrif­fen wer­den”. Andern­falls könn­ten vie­le Wert­schöp­fungs­ket­ten abrei­ßen und enor­me irrepa­ra­ble Schä­den an Pro­duk­ti­ons­an­la­gen entstehen.

Bei der Not­zu­tei­lung soll­ten zwar die Men­schen Vor­rang haben. „Aber für die Rei­hen­fol­ge bei den Indus­trie­an­la­gen brau­chen wir kla­re­re Regeln. Betrie­be, bei denen durch eine Abschal­tung irrepa­ra­ble Schä­den an Pro­duk­ti­ons­an­la­gen ent­ste­hen und die am Beginn lan­ger Wert­schöp­fungs­ket­ten ste­hen, soll­ten mög­lichst belie­fert wer­den”. Um den dro­hen­den Ener­gie­man­gel abzu­wen­den, for­der­te der Spit­zen­kan­di­dat der CDU bei der Land­tags­wahl in NRW „maxi­ma­len Prag­ma­tis­mus”. Und wei­ter: „Ich will wei­ter­hin, dass wir mög­lichst bis zum Jahr 2030 aus der Koh­le aus­stei­gen. Aber bis dahin brau­chen wir maxi­ma­le Fle­xi­bi­li­tät, um dau­er­haft die Ver­sor­gungs­si­cher­heit zu gewähr­leis­ten und rus­si­sches Gas zu sub­sti­tu­ie­ren. Das heißt auch, dass Koh­le­kraft­wer­ke, die bereits abge­schal­tet wur­den oder aber bald still­ge­legt wer­den, in die Kraft­werks­re­ser­ve auf­ge­nom­men wer­den soll­ten”, so Wüst.

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