NRW: Schü­ler kri­ti­sie­ren Aus für frei­wil­li­ge Coro­na-Tests vor Abi

Schule - Pausenhof - Schulhof - Spielende Kinder - Gebäude - Schulgebäude Foto: Spielende Kinder auf einem Schulhof, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Lan­des­schü­ler­ver­tre­tung kri­ti­siert scharf und bemän­gelt ins­be­son­de­re den Umstand, dass vor den Abitur­prü­fun­gen kei­ne Tests vor­ge­se­hen sind.

„Wir ver­ur­tei­len das”, sag­te Johan­na Bör­ger­mann vom Vor­stand der Orga­ni­sa­ti­on der „Rhei­ni­schen Post” (Frei­tag­aus­ga­be). Aus ihrer Sicht wäre eine Test­pflicht das Rich­ti­ge gewe­sen. „Wenn man die schon abschafft, muss man doch min­des­tens das Ange­bot machen, dass Schü­le­rin­nen und Schü­ler sich frei­wil­lig tes­ten”. Das Schul­mi­nis­te­ri­um stell­te unter­des­sen klar, dass Schu­len ihre even­tu­el­len Rest­be­stän­de an Coro­na-Selbst­tests nicht für vor­sorg­li­che frei­wil­li­ge Tests nut­zen sol­len. „Die anlass­lo­sen Schul­tes­tun­gen lie­fen in Nord­rhein-West­fa­len mit Beginn der Oster­fe­ri­en aus”, hieß es auf Anfra­ge der Zei­tung aus dem Minis­te­ri­um. „Vor­han­de­ne Test­be­stän­de kön­nen bei mög­li­chen Ver­dachts­fäl­len zur frei­wil­li­gen Tes­tung genutzt wer­den”. Nach Anga­ben des Minis­te­ri­ums lie­gen in den NRW-Schu­len noch etwa zehn Mil­lio­nen bis­lang unge­nutz­te Tests.

Der Prä­si­dent des Leh­rer­ver­ban­des NRW, Andre­as Bartsch, nann­te die Vor­ga­ben aus Düs­sel­dorf „völ­lig über­flüs­sig”. Er sag­te der „Rhei­ni­schen Post” dazu: „Ich wür­de mir wün­schen, dass man beim Bun­des­in­fek­ti­ons­schutz­ge­setz eine Öff­nungs­klau­sel ein­baut, damit die Län­der da, wo es nötig ist – und bei Schu­len ist das der Fall – Hand­lungs­spiel­räu­me haben.” Abge­se­hen von den aktu­el­len Coro­na-Risi­ken beklagt die Lan­des­schü­ler­ver­tre­tung auch, dass die Ergeb­nis­se des dies­jäh­ri­gen Abiturs ganz beson­ders von sozia­ler Unge­rech­tig­keit geprägt sein könn­ten. Man­che Schü­ler hät­ten im Home­schoo­ling eine gute tech­ni­sche Aus­stat­tung gehabt, ande­re nicht. „Die­se Schü­le­rin­nen und Schü­ler muss­ten ent­we­der abbre­chen oder haben Wis­sens­lü­cken, die ande­re eben nicht haben”, sag­te Johan­na Bör­ger­mann. „Es ist gut mög­lich, dass die­ses Home­schoo­ling noch für wei­te­re Jahr­gän­ge Kon­se­quen­zen hat – für die, die jetzt in der zehn­ten oder elf­ten Jahr­gangs­stu­fe sind und die Defi­zi­te haben, die sie nicht mehr auf­ho­len können”.

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