Städ­te­tag: Ein­heit­li­che Coro­na-Buß­gel­der lan­des­weit gefordert

Tragen Sie einen Mund-Nasen-Schutz in Bussen und Bahnen - Hinweisschild - Bus Foto: Hinweisschild für Mund-Nasen-Schutz, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Vor dem Coro­na-Spit­zen­tref­fen mit den Minis­ter­prä­si­den­ten haben die Kom­mu­nen einen bun­des­weit ein­heit­li­chen Buß­geld-Kata­log angeregt.

„Um Coro­na im Griff zu behal­ten, müs­sen die Men­schen die Regeln gut nach­voll­zie­hen kön­nen”, sag­te Städ­te­tags­prä­si­dent Burk­hard Jung den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Don­ners­tags­aus­ga­ben). „Wün­schens­wert wären bun­des­weit ein­heit­li­che Buß­gel­der, mit denen Ver­stö­ße gegen Coro­na-Vor­schrif­ten geahn­det wer­den”. Mas­ken­ver­wei­ge­rer soll­ten zum Bei­spiel in Bus­sen und Bah­nen über­all in Deutsch­land das Glei­che zahlen.

Die Städ­te wün­schen sich außer­dem einen Stu­fen­plan, wann wel­che Maß­nah­men in den Län­dern abhän­gig vom regio­na­len Infek­ti­ons­ge­sche­hen künf­tig ergrif­fen wür­den. „Das schafft Akzep­tanz ohne Angst zu schü­ren.” Bund und Län­der müss­ten klä­ren, was pas­sie­re, wenn die Gren­ze von 20, 30, 40 und 50 Neu­in­fek­tio­nen je 100.000 Ein­woh­ner über­schrit­ten wer­de. „Von bun­des­weit ein­heit­li­chen Ober­gren­zen für Fami­li­en­fei­ern hal­te ich nichts”, sag­te der Leip­zi­ger Ober­bür­ger­meis­ter wei­ter. „Die regio­na­len Infek­ti­ons­zah­len sind zu unter­schied­lich, um alles über einen Kamm zu scheren”.

Die Bür­ger bräuch­ten von Bund und Län­dern jedoch kla­re Leit­li­ni­en bei Tests und Qua­ran­tä­nen. „Da geht im Moment zu viel durch­ein­an­der”, kri­ti­sier­te Jung mit Blick auf eine „Rol­le rück­wärts” von Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) und des­sen Län­der­mi­nis­ter­kol­le­gen, die die Test­pflicht für zurück­keh­ren­de Urlau­ber aus Risi­ko­ge­bie­ten wie­der auf­he­ben wollen.

SPD-Chef Nor­bert Wal­ter-Bor­jans sprach sich unter­des­sen für eine Ver­ein­heit­li­chung von Coro­na-Regeln etwa bei Urlau­bern aus. „Kein Mensch ver­steht, wenn Urlaubs­rück­keh­rer in Frank­furt anders behan­delt wer­den als in Düs­sel­dorf oder Mün­chen”, sag­te er den Fun­ke-Zei­tun­gen. Wer sehen­den Auges in ein Risi­ko­ge­biet fah­re, müs­se nach der Rück­kehr not­wen­di­ge Coro­na-Tests auch selbst bezah­len. Die Län­der soll­ten aber unver­än­dert auf regio­na­le Beson­der­hei­ten eigen­stän­dig reagie­ren kön­nen. „Es ist doch nicht so, dass jeder Deut­sche jeden Tag in vier Bun­des­län­dern unter­wegs ist. Mich über­zeugt des­halb der Gedan­ke nicht, dass in der Pan­de­mie von Anklam bis Lör­rach wirk­lich alles exakt gleich gere­gelt sein muss.” Kri­tisch sieht der Sozi­al­de­mo­krat die in Nord­rhein-West­fa­len bis Ende August befris­te­te Mas­ken­pflicht für Schü­ler im Unter­richt: „Das wird sich auf Moti­va­ti­on und Lern­ver­mö­gen von Kin­dern nega­tiv auswirken”.

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