Poli­tik: Tho­mas Strobl für Dau­er­be­flag­gung an allen Schulen

Schule - Pausenhof - Schulhof - Spielende Kinder - Gebäude - Schulgebäude Foto: Spielende Kinder auf einem Schulhof, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Meh­re­re CDU-Spit­zen­po­li­ti­ker unter­stüt­zen den Antrag zum anste­hen­den Par­tei­tag für eine Dau­er­be­flag­gung aller deut­schen Schulen.

„In den Schu­len geht es nicht nur um Lesen, Schrei­ben, Rech­nen. Es geht auch dar­um, den Kin­dern und Jugend­li­chen unse­re Wer­te zu ver­mit­teln – Wer­te, die aus unse­rem Grund­ge­setz fol­gen. Schwarz-Rot-Gold ver­kör­pert das, ist dafür ein star­kes Sym­bol”, sag­te Tho­mas Strobl, stell­ver­tre­ten­der CDU-Bun­des­vor­sit­zen­de und baden-würt­tem­ber­gi­scher Innen­mi­nis­ter, den Zei­tun­gen des „Redak­ti­ons­netz­werks Deutsch­land” (Don­ners­tags­aus­ga­ben).

Des­halb sei die „dau­er­haf­te Beflag­gung an unse­ren Schul­ge­bäu­den ein guter Vor­schlag”, so der CDU-Poli­ti­ker wei­ter. „Eine Beflag­gung vor Schu­len ist auch das kla­re Signal, dass wir uns die Fah­ne nicht weg­neh­men las­sen von Kräf­ten, die die damit ver­bun­de­nen Wer­te nicht tei­len”, sag­te Til­man Kuban, Vor­sit­zen­der der Jun­gen Uni­on (JU). Deutsch­land sei in den letz­ten 70 Jah­ren zu einem moder­nen und welt­of­fe­nen Land gewor­den. „Die Deutsch­land- und die Euro­pa­fah­ne ste­hen für Men­schen­wür­de, Frei­heit und Demo­kra­tie. Die­se Wer­te sol­len auch in den Schu­len ver­mit­telt wer­den”, so der JU-Chef wei­ter. Auch der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te und CDU-Innen­ex­per­te Phil­ipp Amt­hor sprach sich für die Beflag­gung aus: „Ich wer­de die­sen Antrag beim Par­tei­tag aus vol­ler Über­zeu­gung unter­stüt­zen”, sag­te er. Schwarz, Rot und Gold bedeu­te­ten „für uns die ver­bin­den­den Wer­te von Einig­keit, Recht und Frei­heit und kei­ne Spal­tung”, so der CDU-Poli­ti­ker wei­ter. „Ein gesun­der Patrio­tis­mus steht unse­rem Land gut zu Gesicht und soll­te stär­ker geför­dert wer­den”, sag­te Amt­hor. Man kön­ne sein eige­nes Hei­mat­land lie­ben, ohne schlecht über die Hei­mat­län­der ande­rer zu den­ken. „Das unter­schei­det uns als bür­ger­li­che Par­tei von den Ver­ein­fa­chern vom Sei­ten­rand”, so der CDU-Innen­ex­per­te weiter.

In dem Antrag für den CDU-Bun­des­par­tei­tag am Frei­tag und Sams­tag in Leip­zig heißt es: „Die CDU Deutsch­lands spricht sich dafür aus, Schul­ge­bäu­de dau­er­haft mit der Bun­des­flag­ge, der jewei­li­gen Lan­des­flag­ge sowie der Flag­ge der Euro­päi­schen Uni­on zu beflag­gen.” Die Antrags­kom­mis­si­on der CDU-Par­tei­füh­rung emp­fiehlt den Dele­gier­ten, die­sen Antrag anzu­neh­men. Der Lan­des­ver­band hat­te damit einen Beschluss der Schü­ler­uni­on aufgenommen.

Der Antrag stößt aller­dings inner­halb der CDU auch auf Skep­sis: So äußer­te sich die baden-würt­tem­ber­gi­sche Kul­tus­mi­nis­te­rin und CDU-Spit­zen­kan­di­da­tin für die Land­tags­wahl, Susan­ne Eisen­mann, zurück­hal­tend zu der Initia­ti­ve ihres Lan­des­ver­ban­des. Sie habe gro­ßes Ver­ständ­nis für einen ent­spre­chen­den Antrag zum Par­tei­tag und ste­he „voll und ganz hin­ter dem Ziel, die Ver­bun­den­heit mit unse­rer Hei­mat und die Iden­ti­fi­ka­ti­on mit unse­ren gemein­sa­men euro­päi­schen Wer­ten zu för­dern”, sag­te Eisen­mann den Zei­tun­gen des „Redak­ti­ons­netz­werks Deutsch­land”. „Ob uns hier eine dau­er­haf­te Beflag­gung an Schul­ge­bäu­den wei­ter­hilft, wage ich ange­sichts der viel­fäl­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Schu­len lei­der zu bezwei­feln”, so die baden-würt­tem­ber­gi­sche Kul­tus­mi­nis­te­rin wei­ter. Ihr Weg sei es, etwa über die Stär­kung der Demo­kra­tie­bil­dung, die Schu­len dabei zu unter­stüt­zen, Wer­te zu ver­mit­teln und über­zeug­te jun­ge Demo­kra­ten und Euro­pä­er zu för­dern, sag­te Eisenmann.

Deut­li­che Kri­tik kam vom Koali­ti­ons­part­ner im Bund: „Ich bin grund­sätz­lich froh um jede Deutsch­land­fah­ne, die irgend­wo weht. Aller­dings sind Schu­len Län­der­sa­che, es soll­te also jeweils vor Ort dis­ku­tiert wer­den”, sag­te Johan­nes Kahrs, SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter und Spre­cher des See­hei­mer Krei­ses. Für einen „spie­le­ri­schen Umgang, bei­spiels­wei­se um auf einem Par­tei­tag bil­li­ge Punk­te zu machen”, sei das The­ma aber „zu ernst. Man ent­wer­tet es damit”, so der SPD-Poli­ti­ker wei­ter. „Wir dür­fen und wer­den der AfD unse­re Flag­ge aber sicher nicht über­las­sen”, sag­te Kahrs den Zei­tun­gen des „Redak­ti­ons­netz­werks Deutsch­land”. Eine regel­mä­ßi­ge Beflag­gung von Schul­ge­bäu­den gibt es bis­lang etwa in den USA. Ein mor­gend­li­cher Treue­schwur der Schü­ler auf die US-Flag­ge gehört dort zu den Schulritualen.

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