Tür­kei: Land ver­ein­bart mit der EU neu­en Flüchtlingspakt

Politiker - Recep Tayyip Erdogan - Angela Merkel - Präsident Türkei - Bundeskanzlerin Foto: Recep Tayyip Erdogan und Angela Merkel, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der tür­ki­sche Prä­si­dent Recep Tayyip Erdo­gan kann wohl im Rah­men eines neu­en Flücht­lings­pakts mit wei­te­ren Mil­li­ar­den aus Brüs­sel rechnen.

Das ver­ein­bar­te er am Diens­tag mit EU-Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin Ursu­la von der Ley­en und Rats­prä­si­dent Charles Michel, berich­tet das Wirt­schafts­ma­ga­zin „Busi­ness Insi­der” unter Beru­fung auf tür­ki­sche Regie­rungs­krei­se. Damit kei­ne neue Flücht­lings­wel­le aus Jor­da­ni­en und dem Liba­non die Län­der der EU erreicht, sol­len wei­te­re Mil­li­ar­den in die Kas­sen der Erdo­gan-Regie­rung flie­ßen. Dem­nach sol­len nach laut „Busi­ness Insi­der” zusätz­li­che zwei bis vier Mil­li­ar­den Euro an die Tür­kei gehen.

Laut UN-Flücht­lings­hil­fe ist Jor­da­ni­en eines der Län­der, das am stärks­ten von der Kri­se in Syri­en betrof­fen ist. Von den 750.000 Flücht­lin­gen in Jor­da­ni­en stam­men 658.000 aus Syri­en. Jor­da­ni­en ist nach dem Liba­non welt­weit das Land mit den meis­ten Flücht­lin­gen aus dem Bür­ger­kriegs­ge­biet. Die Tür­kei hat gro­ßen Ein­fluss auf die Flücht­lings­la­ger, die an den Gren­zen ihres Lan­des lie­gen. Mit dem Geld aus dem neu­en Flücht­lings­pakt soll die Tür­kei ver­hin­dern, dass die Flücht­lin­ge erst in die Tür­kei und dann über Grie­chen­land wei­ter nach Euro­pa kommen.

Die EU hat­te bereits vor fünf Jah­ren eine Ver­ein­ba­rung mit der Tür­kei getrof­fen. Die­ser ers­te Flücht­lings­pakt vom 18. März 2016 soll­te ver­hin­dern, dass Flücht­lin­ge in Euro­pa Asyl bean­tra­gen. Es wur­den zwei Mal drei Mil­li­ar­den Euro ver­ein­bart, die in den Berei­chen der Grund­ver­sor­gung, Gesund­heit und Bil­dung der Flücht­lin­ge aus Syri­en sei­tens der Tür­kei inves­tiert wer­den. In der Fol­ge wur­den meh­re­re Camps in der Tür­kei gegrün­det. Es gab aller­dings auch den Vor­wurf, dass sich Euro­pa auf die­se Wei­se von der Flücht­lings­kri­se frei­kau­fen würde.

Auch der alte Flücht­lings­pakt von 2016 wird ver­län­gert, berich­tet „Busi­ness Insi­der” wei­ter unter Beru­fung auf tür­ki­sche Regie­rungs­krei­se. Laut einem Regie­rungs­ver­tre­ter soll man sich beim Gespräch am Diens­tag dar­auf geei­nigt haben, für die­ses Abkom­men wei­te­re Gel­der bereit zu stellen.

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