Tür­kei: Recep Tayyip Erdo­gan tritt aus Istan­bul-Kon­ven­ti­on aus

Recep Tayyip Erdogan - Türkei - Präsident - Flagge - Politiker Foto: Recep Tayyip Erdogan Präsident der Türkei, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Recep Tayyip Erdo­gan hat per Dekret ver­fügt, dass die Tür­kei aus der Istan­bul-Kon­ven­ti­on des Euro­pa­rats zum Schutz von Frau­en­rech­ten austritt.

Die Bun­des­re­gie­rung kri­ti­sier­te die­sen Schritt: „Der Aus­tritt der Tür­kei aus der Istan­bul-Kon­ven­ti­on ist ein fal­sches Signal an Euro­pa, aber vor allem an die Frau­en in der Tür­kei”, sag­te eine Spre­che­rin des Aus­wär­ti­gen Amts am Samstag.

Prä­si­dent Erdo­gan habe erst vor weni­gen Wochen einen Akti­ons­plan für Men­schen­rech­te vor­ge­stellt, der sich auch mit der Bekämp­fung von häus­li­cher Gewalt und Gewalt gegen Frau­en beschäf­tigt. „Die Kün­di­gung einer wich­ti­gen Kon­ven­ti­on des Euro­pa­rats dazu wirft die Fra­ge auf, wie ernst es die Tür­kei mit den im Akti­ons­plan ange­kün­dig­ten Zie­len meint. Klar ist: Weder kul­tu­rel­le, reli­giö­se noch ander­wei­ti­ge natio­na­le Tra­di­tio­nen kön­nen als Deck­man­tel die­nen, um Gewalt gegen Frau­en zu igno­rie­ren”, so die Sprecherin.

Grü­nen-Che­fin Anna­le­na Baer­bock wur­de da deut­li­cher: „Das Regime ist dabei, Gewalt gegen Frau­en zu lega­li­sie­ren. Just nach Ver­bots­ver­fah­ren gegen die Oppo­si­ti­on”, schrieb sie am Sams­tag auf Twit­ter. „Das von Sei­ten der Bun­des­re­gie­rung mit einem lapi­da­ren „fal­sches Signal” abzu­tun, ist das Gegen­teil einer akti­ven Außen­po­li­tik”, kri­ti­sier­te sie.

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