Ukrai­ne: Bot­schaf­ter for­dert von Scholz Ulti­ma­tum an Putin

Olaf Scholz - Politiker - Vizekanzler - Bundesfinanzminister Foto: Der Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der ukrai­ni­sche Bot­schaf­ter in Deutsch­land hat von Bun­des­kanz­ler bei sei­nem Mos­kau-Besuch an die­sem Diens­tag ein har­tes Auf­tre­ten gefordert.

„Nur ein klipp und kla­res Ulti­ma­tum an Herrn Putin mit einer Dead­line, sei­ne bis zu den Zäh­nen bewaff­ne­ten Hor­den nicht spä­ter als am 16. Febru­ar zurück­zu­be­or­dern, kann noch den Welt­frie­den ret­ten”, sag­te Andrij Mel­nyk den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Diens­tag­aus­ga­ben). „Soll­te der Kreml­chef die­se aller­letz­te War­nung igno­rie­ren, müss­ten bereits am nächs­ten Tag schritt- und stu­fen­wei­se äußerst schmerz­haf­te prä­ven­ti­ve Sank­tio­nen gegen Russ­land ein­ge­führt werden”.

Die wirt­schaft­li­chen Straf­maß­nah­men soll­ten ein tota­les Import­em­bar­go von Öl, – Gas- und Koh­le­pro­duk­ten sowie ande­ren stra­te­gi­schen Roh­stof­fen eben­so umfas­sen wie das Ein­frie­ren von rus­si­schen Staats­ver­mö­gens im Aus­land – ein­schließ­lich Bank­kon­ten -, ein kom­plet­tes Inves­ti­ti­ons­ver­bot in Russ­land sowie umfang­rei­che per­sön­li­che Sank­tio­nen gegen die rus­si­sche Staats­füh­rung und Olig­ar­chen. „Alle Kar­ten müs­sen end­lich auf den Tisch. Auch das end­gül­ti­ge Aus für Nord Stream 2 soll nicht nur öffent­lich bekräf­tigt wer­den, son­dern auch tat­säch­lich für immer und ewig poli­tisch beschlos­sen und recht­lich umge­setzt wer­den”, sag­te Mel­nyk. „Wir erwar­ten, dass Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz – auf sei­ne ele­gan­te han­sea­ti­sche Art und Wei­se – nicht nur mit der Faust, son­dern viel­leicht auch mit dem Schuh – wenn es sein muss – auf den berüch­tig­ten lan­gen Tisch im Kreml haut, um Herrn Putin zur Ver­nunft zu brin­gen und sei­ne wahn­sin­ni­gen Erobe­rungs­plä­ne zu begraben”.

Der ukrai­ni­sche Bot­schaf­ter wer­te­te es als „posi­ti­ves Signal”, dass Scholz zuerst die Ukrai­ne und danach Russ­land besu­che. Die zusätz­li­chen 150 Mil­lio­nen Euro an deut­schen Kre­dit­ga­ran­tien sei­en „ein guter Schritt nach vor­ne”. Aber dies sei nicht aus­rei­chend. „Die Ukrai­ner erwar­ten von Kanz­ler ein mil­li­ar­den­schwe­res Sup­port-Pro­gramm, um die Resi­li­enz der Wirt­schaft zu stär­ken. Aber vor allem eine EU-Bei­tritts­per­spek­ti­ve”, so Melnyk.

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