Washing­ton: US-Regie­rung miss­traut Zoll-Frie­den mit der EU

Container - Import - Export - Handel - Schiff Foto: Sicht auf Container, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die US-Regie­rung hat Zwei­fel, ob der die­se Woche beschlos­se­ne Zoll­frie­den mit der EU hält.

Das berich­tet der „Spie­gel”. Des­halb hät­ten EU und USA ihre gegen­sei­ti­gen Straf­maß­nah­men wegen jewei­li­ger Sub­ven­tio­nen an die Flug­zeug­bau­er Air­bus und Boe­ing nicht abge­schafft, son­dern nur für fünf Jah­re aus­ge­setzt, ließ die US-Han­dels­be­auf­trag­te Kathe­ri­ne Tai durch­bli­cken. „Es wäre naiv, Gegen­maß­nah­men fal­len zu las­sen, für die wir 16 Jah­re lang gekämpft haben”, sag­te sie am Ran­de des EU-USA-Gip­fels in Brüs­sel. In den nächs­ten fünf Jah­ren wer­de sich zei­gen, ob ein Mit­ein­an­der gelin­gen kön­ne. Soll­te eine Sei­te die jetzt getrof­fe­nen Abspra­chen bre­chen, kön­ne man die Zöl­le wie­der ein­set­zen, um „das Prin­zip der Zusam­men­ar­beit durch­set­zen zu kön­nen”, so Tai. Das sei „hilf­reich, um sich gegen­sei­tig ehr­lich zu halten”.

Die Welt­han­dels­or­ga­ni­sa­ti­on WTO hat­te den USA erlaubt, Zöl­le auf Ein­fuh­ren aus der EU im Wert von 7,5 Mil­li­ar­den Dol­lar zu erhe­ben. Die EU darf US-Impor­te im Wert von vier Mil­li­ar­den Dol­lar mit Abga­ben bele­gen. Grund waren jeweils unzu­läs­si­ge Staats­bei­hil­fen für Air­bus und Boe­ing. Die US-Zöl­le auf euro­päi­sche Stahl- und Alu­mi­ni­um­im­por­te blei­ben indes trotz der jüngs­ten Charme­of­fen­si­ve von US-Prä­si­dent Joe Biden bestehen, obwohl deren Begrün­dung – Gefähr­dung der natio­na­len Sicher­heit der USA – in Euro­pa auf Unver­ständ­nis stößt. Stahl und Alu­mi­ni­um sei­en „die Grund­la­ge für die Selbst­ver­tei­di­gung eines Lan­des sowie für die Auf­recht­erhal­tung sei­ner Wirt­schaft und sei­ner Infra­struk­tur”, sag­te Tai. Dass die Zöl­le auch euro­päi­sche Alli­ier­te trä­fen, sei ein unbe­ab­sich­tig­ter Nebeneffekt.

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.