Weiß­russ­land: Land beging womög­lich Völkerrechtsverstoß

Airbus - Europäischer Flugzeughersteller - Flugzeug - Cockpit Foto: Cockpits eines Airbus, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die weiß­rus­si­sche Regie­rung kann wegen der erzwun­ge­nen Lan­dung einer Ryan­air-Maschi­ne wegen Ver­sto­ßes gegen das Völ­ker­recht ver­klagt werden.

Das berich­tet der „Spie­gel” in sei­ner neu­en Aus­ga­be. Zu die­sem Ergeb­nis kom­men die Wis­sen­schaft­li­chen Diens­te des Bun­des­tags in einem Gut­ach­ten. Grund­la­ge für eine mög­li­che Kla­ge kön­ne die Chi­ca­go­er Kon­ven­ti­on über die Inter­na­tio­na­le Zivil­luft­fahrt sein.

Weiß­russ­land hat­te das Flug­zeug auf dem Weg von Athen nach Vil­ni­us zur Lan­dung in Minsk gezwun­gen, um den mit­rei­sen­den Regime­kri­ti­ker Roman Protas­se­witsch und des­sen Freun­din fest­zu­neh­men. Der Inter­na­tio­na­le Gerichts­hof in Den Haag kön­ne einen Ver­stoß gegen das Völ­ker­recht fest­stel­len, aber kei­ne Stra­fe gegen die Ver­ant­wort­li­chen ver­hän­gen, heißt es in dem Gutachten.

Der Vor­sit­zen­de des Euro­pa­aus­schus­ses im Bun­des­tag, Gun­ther Krich­baum, for­der­te die Euro­päi­sche Uni­on auf, Litau­en, Grie­chen­land oder Irland zu einer Kla­ge zu ermun­tern. Die EU kön­ne nicht selbst kla­gen, weil dies Staa­ten vor­be­hal­ten sei. Sie kön­ne aber ein wich­ti­ges poli­ti­sches Signal an die weiß­rus­si­sche Füh­rung senden.

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