Der Personalmangel an deutschen Airports trifft nach Angaben des Bundesinnenministeriums insbesondere den Flughafen Düsseldorf.
Derzeit komme es „punktuell zu Wartezeiten an Luftsicherheitskontrollen”, sagte ein Ministeriumssprecher dem „Handelsblatt” (Donnerstagsausgabe). Vor allem am Standort Düsseldorf, aber auch in geringerer Ausprägung an den Standorten Hannover, Frankfurt, Köln und dem Flughafen BER liege die Wartezeit über 30 Minuten. Zwar sei durch Maßnahmen des Bundes in der Coronakrise dafür gesorgt worden, dass betriebsbedingte Kündigungen bei den Dienstleistern nicht erfolgen mussten. „Wegen anderweitiger Fluktuation ist der Personalbestand bei den Dienstleistern aber um etwa zehn bis 15 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 abgeschmolzen und muss – soweit möglich – ersetzt werden”.
Mit einer baldigen Besserung der Lage rechnet das Ministerium nicht, denn den Beruf eines Luftsicherheitsassistenten dürfe nicht jeder ausüben. „Voraussetzung ist eine Zuverlässigkeitsprüfung, eine Ausbildung und das Bestehen einer Prüfung, sodass ein gewisser Vorlauf erforderlich ist”, sagte der Sprecher. Der Vorsitzende der Bundespolizeigewerkschaft, Heiko Teggatz, sieht keine Möglichkeit für mehr Bundespolizei bei den Sicherheitskontrollen. „Wer mehr Bundespolizei an den Flughäfen einsetzen will, muss auch dafür sorgen, dass sich die erforderlichen Planstellen im Haushalt der Bundespolizei wiederfinden”, sagte Teggatz dem „Handelsblatt”. Es seien zehn zusätzliche Einsatzhundertschaften gefordert worden und man habe Planstellen für lediglich vier Einsatzhundertschaften bekommen. Bis Ende Juni werde die Bundespolizei personell ohnehin nicht in der Lage sein, zu helfen. „Für den unmittelbar bevorstehenden G7-Gipfel in Elmau sind mehrere 1.000 Bundespolizisten im Einsatz”.