Düs­sel­dorf: Nur NRW führt Mas­ken­pflicht im Unter­richt ein

Schule - Pausenhof - Schulhof - Spielende Kinder - Gebäude - Schulgebäude Foto: Spielende Kinder auf einem Schulhof, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Nach aktu­el­len Pla­nun­gen will vor­erst nur Nord­rhein-West­fa­len eine Mas­ken­pflicht im Unter­richt einführen.

Das berich­tet „Zeit-Online” nach einer Abfra­ge der 16 Kul­tus­mi­nis­te­ri­en. Die Bun­des­län­der berei­ten sich dem­nach sehr unter­schied­lich auf den Schul­start in Zei­ten der Pan­de­mie vor. Die Umfra­ge offen­bart ein brei­tes Spek­trum von Hygie­ne­auf­la­gen, Vor­keh­run­gen für den Digi­tal­un­ter­richt und dem Umgang mit Leh­rern, die zur Risi­ko­grup­pe gehören.

Auch wenn Bun­des­bil­dungs­mi­nis­te­rin Anja Kar­lic­zek (CDU) sich expli­zit für eine Mas­ken­pflicht auch im Unter­richt aus­ge­spro­chen hat­te, befolgt bis­lang nur NRW die­sen Rat. In ande­ren Bun­des­län­dern dür­fen die Schü­ler im Klas­sen­raum bis auf Wei­te­res auf Mund-Nasen-Schutz ver­zich­ten, so der Stand am Donnerstagmittag.

Die Zah­len, wie vie­le Päd­ago­gen zur Risi­ko­grup­pe gehö­ren, unter­schei­den sich unter­des­sen stark. Wäh­rend die Leh­rer­ge­werk­schaft GEW den Anteil an der Gesamt­leh­rer­schaft bun­des­weit auf zehn bis 20 Pro­zent schätzt, gehen die Bun­des­län­der, die sich über­haupt äußern, von einem wesent­lich gerin­ge­ren Anteil aus. Im Saar­land bei­spiels­wei­se gehö­ren laut Kul­tus­mi­nis­te­ri­um gera­de ein­mal etwa 1,4 Pro­zent der Leh­ren­den zur Risi­ko­grup­pe. In Bre­men sind es weni­ger als zehn Pro­zent, Meck­len­burg-Vor­pom­mern ver­weist auf 400 Leh­rer, die zur Risi­ko­grup­pe zäh­len. Rhein­land-Pfalz hat­te im ver­gan­ge­nen Schul­jahr alle älte­ren Leh­rer und Lehr­kräf­te mit Vor­er­kran­kun­gen vom Unter­richt in der Schu­le befreit – das waren 15 Prozent.

Ab dem neu­en Schul­jahr wer­de ihr gesund­heit­li­ches Risi­ko im Zuge der ärzt­li­chen Unter­su­chun­gen für das Attest genau­er geprüft, kün­dig­te das rhein­land-pfäl­zi­sche Schul­mi­nis­te­ri­um an. Daher wer­de sich der Anteil der Leh­rer im Home­of­fice ver­mut­lich ver­rin­gern. Die Päd­ago­gen, die nicht in der Schu­le unter­rich­ten, sol­len ihre Kol­le­gen von zu Hau­se aus unter­stüt­zen – etwa indem sie Unter­richt vor- und nach­be­rei­ten oder schul­or­ga­ni­sa­to­ri­sche und kon­zep­tio­nel­le Auf­ga­ben übernehmen.

Nie­der­sach­sen plant zudem, dass die Leh­rer im Home­of­fice all die Schü­ler digi­tal unter­rich­ten, die eben­falls nicht in die Schu­le kom­men kön­nen. In Bran­den­burg haben die­se Leh­rer außer­dem die Mög­lich­keit, frei­wil­lig in geschütz­ten Räu­men in den Schu­len zu unterrichten.

Das Land stock­te zudem sein Bud­get für Ver­tre­tungs­un­ter­richt auf. Die tech­ni­sche Aus­stat­tung für den Digi­tal­un­ter­richt vari­iert von Bun­des­land zu Bun­des­land stark: Wäh­rend Baden-Würt­tem­berg etwa 300.000 neue Lap­tops und Tablets für Schü­ler ange­schafft hat, gibt Rhein­land-Pfalz an, mit dem vom Bund dafür bereit­ge­stell­ten Geld 60.000 Tablets anschaf­fen zu wol­len. Bre­men stat­tet in einem ers­ten Schritt 30.000 Schü­ler „aus Haus­hal­ten mit schwie­ri­gen sozia­len Her­aus­for­de­run­gen” mit Leih­ge­rä­ten aus, im zwei­ten Schritt sol­len alle 90.000 Schü­ler ver­sorgt wer­den. Die­se Kom­plett­aus­stat­tung ist im Län­der­ver­gleich jedoch die Ausnahme.

Ins­ge­samt hat­te der Bund im Rah­men sei­ner Coro­na-Hil­fen 100 Mil­lio­nen Euro für die Nut­zung digi­ta­ler Bil­dungs­an­ge­bo­te und den Aus­bau von Infra­struk­tu­ren und 500.000 Mil­lio­nen Euro für die Aus­stat­tung mit mobi­len End­ge­rä­ten bereitgestellt.

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