Güters­loh: Bür­ger­meis­ter will mehr Unter­stüt­zung von Merkel

Angela Merkel - CDU-Politikerin - Bundeskanzlerin Foto: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU-Politikerin), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Güters­lo­her Bür­ger­meis­ter wünscht sich im Kampf gegen die Stig­ma­ti­sie­rung sei­ner Bür­ger mehr Unter­stüt­zung aus der Hauptstadt.

„Der Kanz­le­rin ist es immer gelun­gen, die Gesell­schaft zusam­men­zu­füh­ren und alle Men­schen im Blick zu behal­ten. Hier füh­len sich fast eine Drei­vier­tel­mil­li­on Men­schen im Stich gelas­sen”, sag­te Hen­ning Schulz dem Nach­rich­ten­por­tal T‑Online. Sie fühl­ten sich stig­ma­ti­siert und wür­den sogar angegriffen.

Am Diens­tag war der Lock­down bis zum 30. Juni 2020 über die Krei­se Güters­loh und Waren­dorf ver­hängt wor­den. Die­ser wer­de von den Bür­gern zumeist akzep­tiert, so Schulz. Doch die Anfein­dun­gen lösen Frust und Zorn aus – auch beim Bür­ger­meis­ter selbst. „Ich wur­de sogar gefragt, war­um wir nicht Aus­rei­se­ver­bo­te ver­hän­gen”, so der Bür­ger­meis­ter. Doch „die brau­chen wir gar nicht, weil die Bür­ger sich ohne­hin schon von einem emo­tio­na­len Grenz­zaun umge­ben fühlen”.

Hin­zu kommt, dass am Frei­tag die Som­mer­fe­ri­en im Bun­des­land Nord­rhein-West­fa­len star­ten – und damit auch in Güters­loh. „Im Prin­zip ist alles kaputt. Vie­le blei­ben auf ihren gebuch­ten Rei­sen hän­gen”, so Schulz. Eine mög­li­che Lösung, um trotz­dem in den Urlaub zu fah­ren und nicht unter Gene­ral­ver­dacht gestellt zu wer­den, wäre der Nach­weis eines nega­ti­ven Coro­na-Tests. Doch Schulz äußer­te Beden­ken: „Es kön­nen nicht 360.000 Men­schen auf ein­mal getes­tet wer­den.” Wenn man dann die­sen Nega­tiv­test end­lich habe, bedeu­te­te er, dass man an die­sem Tag nicht infi­ziert gewe­sen sei. „Mor­gen könn­te ich aber theo­re­tisch schon infi­ziert sein.” Der Bür­ger­meis­ter warn­te vor einer „ganz gefähr­li­chen Dis­kus­si­on” und glaubt, dass es „gut wäre, wenn wich­ti­ge Men­schen sich dazu äußern wür­den, zum Bei­spiel die Kanzlerin”.

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