Köln: Flücht­lings­heim auf der Otto­stra­ße in Löve­nich wird entfernt

Flüchtlingsheim - Köln-Ehrenfeld - Herkulesstraße Foto: Flüchtlingsheim (Köln-Ehrenfeld, Herkulesstraße), Urheber: Stadt Köln

Das Flücht­lings­heim in Löve­nich auf der Otto­stra­ße wird zurück­ge­baut. Die letz­ten Flücht­li­ne sind bereits letz­ten Monat aus­ge­zo­gen, sodass für das Heim kein Bedarf mehr besteht.

Die Stadt Köln wird die mobi­len Wohn­ein­hei­ten in der Otto­stra­ße in Löve­nich, in denen Geflüch­te­te unter­ge­bracht waren, zurück­bau­en. Die letz­ten Geflüch­te­ten sind dort am 26. Juni 2019 aus­ge­zo­gen. Sie konn­ten alle in ande­re Unter­künf­te mit mehr Pri­vat­sphä­re und über­wie­gend in abge­schlos­se­ne Wohn­ein­hei­ten ver­legt wer­den. Bei den Umzü­gen wur­de dar­auf geach­tet, dass die bis­he­ri­gen sozia­len Bezü­ge der Geflüch­te­ten nach Mög­lich­keit erhal­ten blei­ben und dass, sofern bereits ein Arbeits­ver­hält­nis auf­ge­nom­men wur­de, die räum­li­che Nähe zum Arbeits­ort berück­sich­tigt wurde.

Ins­ge­samt stan­den in der Otto­stra­ße bis zu 62 Unter­brin­gungs­plät­ze für allein­rei­sen­de Män­ner zur Ver­fü­gung. Es han­del­te sich dabei um mobi­le Wohn­ein­hei­ten der so genann­ten ers­ten Gene­ra­ti­on, die durch Gemein­schafts­kü­chen und Sani­tär­an­la­gen nur eine sehr ein­ge­schränk­te Pri­vat­sphä­re zulie­ßen. Der Stand­ort wur­de Anfang 2015, als die Zahl der Geflüch­te­ten deut­lich anstieg, in Betrieb genom­men. Die sozia­le Betreu­ung der allein­rei­sen­den Män­ner wur­de im gesam­ten Zeit­raum durch das Deut­sche Rote Kreuz (DRK) in Zusam­men­ar­beit mit dem Sozia­len Dienst des Amtes für Woh­nungs­we­sen sichergestellt.

Die Zahl der unter­zu­brin­gen­den Geflüch­te­ten sinkt seit etwa zwei Jah­ren lang­sam, aber kon­ti­nu­ier­lich – mit Aus­nah­me der Win­ter­mo­na­te, in denen immer ein kurz­fris­ti­ger Anstieg zu ver­zeich­nen ist. Die Stadt Köln hat daher bereits Ende 2017 im Zuge eines zukunfts­ori­en­tier­ten Res­sour­cen­ma­nage­ments beschlos­sen, unter ande­rem die Qua­li­tät der Unter­künf­te – gera­de hin­sicht­lich der not­wen­di­gen Pri­vat­sphä­re – für die geflüch­te­ten Men­schen ste­tig zu ver­bes­sern und zugleich stadt­weit min­des­tens 1.500 Reser­ve­plät­ze zu schaf­fen für den Fall, dass es erneut zu einem Anstieg der Flücht­lings­zah­len kom­men soll­te. Etli­che Unter­künf­te wer­den der­zeit gebaut. Allein bis Ende 2019 soll­ten 850 wei­te­re Unter­brin­gungs­plät­ze in abge­schlos­se­nen Wohn­ein­hei­ten zur Ver­fü­gung stehen.

Aktu­ell leben 7.669 Geflüch­te­te (Stand 30. Juni 2019) in Ein­rich­tun­gen der Stadt Köln. Für die Stadt Köln besteht eine gesetz­li­che Unter­brin­gungs­ver­pflich­tung, um die geflüch­te­ten Men­schen vor Obdach­lo­sig­keit zu bewahren.

Infor­ma­tio­nen zum Flücht­lings­heim auf der Otto­stra­ße in Köln-Lövenich:

  • 56 Plät­ze
  • mobi­le Wohneinheit
  • Zwei­ge­schos­si­ge Anlage
  • Ein­ge­schos­si­ger Aufenthaltscontainer
  • Wohn­ein­hei­ten für Klein- und Großfamilien
  • Wohn­ein­hei­ten mit Gemein­schafts­kü­che und ‑Sani­tär­an­la­gen

Die Betreu­ung vor Ort wur­de durch eine sozi­al­ar­bei­te­ri­sche Bera­tung und Beglei­tung durch den DRK Kreis­ver­band Köln e. V. mit dem Ziel, sowohl die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner wie auch die Häu­ser in das nach­bar­schaft­li­che Umfeld zu inte­grie­ren, gegeben.

Sowie eine Koope­ra­ti­on mit Jugend­amt, Schul­amt (Anmel­dung schul­pflich­ti­ger Kin­der), Sozi­al­amt, Aus­län­der­be­hör­de, Wohl­fahrts­ver­bän­den, frei­en Trä­gern, Initia­ti­ven, Kir­chen, Poli­zei und vie­len ehren­amt­lich täti­gen Bür­ge­rin­nen und Bürgern.

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