Köln: Kon­takt­be­schrän­kun­gen im pri­va­ten Raum gel­ten weiter

Verwaltungsgericht - Erstinstanzliches Gericht - Appellhofplatz - Köln-Altstadt-Nord Foto: Verwaltungsgericht am Appellhofplatz (Köln-Altstadt)

Das Ver­wal­tungs­ge­richt Köln hat ent­schie­den, dass die in Köln auch für den pri­va­ten Raum gel­ten­den Kon­takt­be­schrän­kun­gen wei­ter­hin gelten.

Die Stadt Köln hat mit ihrer fort­ge­schrie­be­nen – in der aktu­el­len Fas­sung bis ein­schließ­lich 08. März 2021 gel­ten­den – All­ge­mein­ver­fü­gung die Kon­takt­be­schrän­kun­gen, die auf­grund der lan­des­recht­li­chen Coro­naschutz­ver­ord­nung in der Öffent­lich­keit gel­ten, auch auf den pri­va­ten Raum erwei­tert. Dem­nach darf man sich der­zeit in der pri­va­ten Woh­nung nur mit einer wei­te­ren Per­son tref­fen, die nicht zum eige­nen Haus­stand zählt, wobei zu betreu­en­de Kin­der unbe­rück­sich­tigt bleiben.

Die hier­ge­gen ein­ge­leg­ten Eil­an­trä­ge zwei­er Köl­ner Bür­ger, mit denen die Außer­voll­zugs­set­zung die­ser Kon­takt­be­schrän­kun­gen im pri­va­ten Raum erreicht wer­den soll­te, lehn­te die für das Infek­ti­ons­recht zustän­di­ge 7. Kam­mer des Ver­wal­tungs­ge­richt Köln ab. Zur Begrün­dung führ­te sie aus, dass die Stadt Köln auf­grund der der­zei­ti­gen gesetz­li­chen Grund­la­ge berech­tigt sei, ört­li­che Rege­lun­gen zu tref­fen, die über die Lan­des­re­ge­lun­gen hin­aus­gin­gen, wenn die Zahl der Neu­in­fek­tio­nen inner­halb von sie­ben Tagen bezo­gen auf 100.000 Ein­woh­ner (7‑Ta­ges-Inzi­denz) nach den täg­li­chen Ver­öf­fent­li­chun­gen des Lan­des­zen­trums Gesund­heit nach­hal­tig und signi­fi­kant über einem Wert von 50 lägen. Mit einem aktu­el­len Wert von 72,0 (Stand: 01. März 2021) lie­ge der Inzi­denz­wert in Köln deut­lich über 50.

Zwar sei­en die Begrif­fe „nach­hal­tig” und „signi­fi­kant” aus­le­gungs­be­dürf­tig; die­sen Fra­gen kön­ne im Eil­ver­fah­ren jedoch nicht abschlie­ßend nach­ge­gan­gen wer­den. Daher kom­me es auf eine all­ge­mei­ne Inter­es­sen­ab­wä­gung zwi­schen den pri­va­ten Inter­es­sen der Antrag­stel­ler und dem öffent­li­chen Inter­es­se des Gesund­heits­schut­zes an. Letz­te­res über­wie­ge, da die Infek­ti­ons­zah­len mitt­ler­wei­le wie­der leicht anstie­gen und ins­be­son­de­re ein Unter­schrei­ten der 50er-Gren­ze abseh­bar nicht zu erwar­ten sei.

Zudem müss­ten die Wir­kun­gen der sich wei­ter aus­brei­ten­den Muta­tio­nen berück­sich­tigt wer­den, die ein wei­te­res Anstei­gen befürch­ten lie­ßen. Dem­ge­gen­über sei­en die pri­va­ten Inter­es­sen an einem Zusam­men­tref­fen mit mehr als einer Per­son in pri­va­ten Räu­men nicht hin­rei­chend gewich­tig, auch wenn es sich dabei um Grund­rechts­ein­grif­fe han­de­le. Dabei sei zu beach­ten, dass die Beschrän­kun­gen der­zeit bis zum 08. März 2021 zeit­lich begrenzt sei­en, zu betreu­en­de Kin­der unbe­rück­sich­tigt blie­ben und der Emp­fang meh­re­rer Per­so­nen nach­ein­an­der in der eige­nen Woh­nung erlaubt bleibe.

Gegen die Beschlüs­se kön­nen die Betei­lig­ten Beschwer­de ein­le­gen, über die das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt in Müns­ter ent­schei­den würde.

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