Köln: Städ­ti­sches Umwelt­amt erzielt Erfolg gegen ille­ga­len Vogelhandel

Wald - Laub - Bäume - Blätter - Baum Foto: Sicht auf einen Wald, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Im Som­mer 2018 ver­ur­teil­te das Amts­ge­richt Köln einen Köl­ner Vogel­händ­ler zu einer Stra­fe von zwei Jah­ren auf Bewährung.

Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der beim Umwelt- und Ver­brau­cher­schutz­amt der Stadt Köln ange­bun­de­nen „Unte­ren Natur­schutz­be­hör­de” hat­ten ihm und sei­nem Vater nach­ge­wie­sen, dass sie ille­gal Wild­vö­gel ver­kauft hat­ten. Der Vater wur­de zu einer Stra­fe von einem Jahr und sechs Mona­ten auf Bewäh­rung ver­ur­teilt. Das Gericht ord­ne­te die Ein­zie­hung eines Wer­ter­sat­zes von 32.000 Euro gegen den Vogel­händ­ler an.

Bei­de leg­ten Beru­fung gegen das Urteil ein. Wäh­rend der Vater sei­ne Beru­fung spä­ter zurück­zog und damit sei­ne Ver­ur­tei­lung rechts­kräf­tig ist, erschien der Sohn nicht zur Ver­hand­lung. Über die Beru­fung ver­han­del­te das Land­ge­richt Köln nun am 24. Janu­ar 2020. Die Beru­fung wur­de abge­lehnt, das Gerichts­ur­teil ist nun rechts­kräf­tig. Das städ­ti­sche Umwelt­amt kann damit einen wei­te­ren Erfolg gegen den ille­ga­len Vogel­han­del erzielen.

2016 beschlag­nahm­ten Bio­lo­gin­nen und Bio­lo­gen des Umwelt­am­tes rund 450 ein­hei­mi­sche Sing­vö­gel bei den bei­den Vogel­händ­lern. Rund ein­hun­dert der beschlag­nahm­ten Vögel waren nicht beringt und konn­ten am Tag nach der Beschlag­nah­me frei gelas­sen wer­den. Alle ande­ren Vögel wur­den in einer Auf­fang­sta­ti­on unter­ge­bracht und nach und nach freigelassen.

Das Bun­des­na­tur­schutz­ge­setz schützt alle euro­päi­schen Vögel. Sie dür­fen nur erwor­ben wer­den, wenn sie legal in Gefan­gen­schaft gezüch­tet wur­den. Legal gezüch­te­te Vögel tra­gen einen Fuß­ring als Kenn­zeich­nung. Die­ser Ring wird dem Jung­vo­gel in den ers­ten Lebens­ta­gen vom Züch­ter ange­legt. Für jede Vogel­art ist der Durch­mes­ser des Rin­ges gesetz­lich vor­ge­schrie­ben. Er ist so bemes­sen, dass der Fuß­ring nur dem frisch geschlüpf­ten Jung­vo­gel ange­legt wer­den kann. Ziel die­ser geschlos­se­nen Berin­gung ist, dass ein nach­träg­li­ches Anle­gen beim aus­ge­wach­se­nen Vogel nicht mög­lich ist.

Vogel­schutz­ver­bän­de wie das Vogel­schutz-Komi­tee e.V. und das Umwelt­amt haben immer wie­der Zwei­fel an der Recht­mä­ßig­keit der Zucht von Vögeln in Gefan­gen­schaft erho­ben. Die mit mani­pu­lier­ten Rin­gen gekenn­zeich­ne­ten und mit fal­schen Anga­ben ver­se­he­nen Tie­re wer­den als angeb­lich legal gezüch­te­te Vögel in den Han­del gebracht. Die Zahl der in Gefan­gen­schaft gehal­te­nen euro­päi­schen Vogel­ar­ten hat in den ver­gan­ge­nen Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich zugenommen.

Die Auf­zucht von Jung­vö­geln ist sehr zeit­in­ten­siv und kos­ten­in­ten­siv. Somit stellt der Ver­kauf ille­gal gefan­ge­ner hei­mi­scher Sing­vö­gel ein lukra­ti­ves Geschäft dar, weil die auf­wen­di­ge Auf­zucht der Jung­tie­re entfällt.

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