Köln: Tüte mit ver­meint­li­chem Geld auf der Flucht weggeschmissen

Banken - Hochhäuser - Gebäude - Fenster Foto: Sicht auf Banken-Hochhäuser, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Im Köl­ner Stadt­teil Bil­der­stöck­chen haben zivi­le Beam­te der Poli­zei Köln am Diens­tag­mit­tag einen 21-jäh­ri­gen Ira­ker festgenommen.

Als soge­nann­ter „Abho­ler” hat­te er gera­de eine Tüte mit Geld ein­ge­sam­melt – im Auf­trag einer aus der Tür­kei agie­ren­den Betrü­ger­ban­de, die als fal­sche Poli­zis­ten gezielt Senio­rin­nen und Senio­ren anrie­fen und es auf deren Geld und Schmuck abge­se­hen hatten.

Wäh­rend der 73-jäh­ri­ge Mann den Anwei­sun­gen der Betrü­ge­r­an­ru­fer folg­te und in einer Bank­fi­lia­le war, um angeb­lich meh­re­re Tau­send Euro für die fal­schen Poli­zis­ten abzu­he­ben, hat­te sei­ne Ehe­frau in der Zwi­schen­zeit die Poli­zei über den lau­fen­den Betrugs­ver­such informiert.

Kurz vor Mit­tag habe ihr Mann einen Anruf des fal­schen Poli­zis­ten „Rich­ter” von der Kri­mi­nal­po­li­zei erhal­ten. Die­ser gau­kel­te dem Seni­or vor, bei einem Ein­bruch in der nähe­ren Umge­bung sei eine Lis­te mit dem Namen des 73-Jäh­ri­gen gefun­den wor­den. Zum Schutz vor einem ver­mut­lich bevor­ste­hen­den Ein­bruch bei dem Seni­or müs­se sein Geld sicher­ge­stellt werden.

Er for­der­te den älte­ren Mann auf, sei­ne Erspar­nis­se von dem Bank­kon­to abzu­he­ben. Nach Abhe­bung des Gel­des soll­te er fünf Seri­en­num­mern der Geld­schei­ne zwecks Über­prü­fung auf Falsch­geld durch­ge­ben. Kur­ze Zeit spä­ter teil­te der angeb­li­che Poli­zist dem Seni­or mit, die Bank­mit­ar­bei­te­rin hät­te dem Mann Falsch­geld aus­ge­zahlt und es müss­te zwecks Fest­stel­lung von Fin­ger­ab­drü­cken sicher­ge­stellt wer­den. Dafür wür­de ein Kol­le­ge zur Abho­lung kom­men, nach­dem der 73-Jäh­ri­ge es in einer Tüte ver­staut vor der Haus­tür abge­legt hat­te. Der Seni­or stimm­te dem zu.

Was der Betrü­ger nicht wuss­te: Gleich zu Beginn des Anrufs wit­ter­te der Seni­or den Betrugs­ver­such und spiel­te „das Spiel­chen” ganz bewusst mit. Auf die Fra­ge nach sei­nem Fami­li­en­stand ant­wor­te­te er, er sei ver­wit­wet. In Wirk­lich­keit saß sei­ne Frau gleich neben ihm. Und in der Bank­fi­lia­le, zu der er sich bege­ben hat­te, um angeb­lich Geld abzu­he­ben, war er gar kein Kunde.

Wäh­rend er bei der Bank war, ver­stän­dig­te sei­ne Frau die ech­te Poli­zei, die sich sofort auf den Weg mach­te. Ein Team von Beam­ten war­te­te im Haus bei dem Senio­ren­ehe­paar, ein wei­te­res hat­te sich nahe des Wohn­hau­ses posi­tio­niert und stieß gleich kur­ze Zeit spä­ter auf einen Mann, der sich auf­fäl­lig ver­hielt: Er ging an dem Haus vor­bei, dreh­te sich dar­auf­hin um und ging erneut an dem Haus vor­bei – den Blick stets auf die Woh­nungs­tür gerichtet.

Sobald der Seni­or das ver­meint­li­che Geld – es waren aus­schließ­lich Papier­schnip­sel – vor der Haus­tür abge­legt und die Tür hin­ter sich geschlos­sen hat­te, kam der jun­ge Mann zurück und griff nach der Tüte. In dem Moment schnapp­ten die Beam­ten zu. Der 21-Jäh­ri­ge wur­de vor­läu­fig festgenommen.

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