NRW: Minis­ter­prä­si­dent stellt Weih­nachts­got­tes­diens­te infrage

Kölner Dom - Römisch-Katholische-Kirche - Apostel Petrus - Domkloster - Köln-Innenstadt Foto: Sicht auf den Kölner Dom (Köln-Innenstadt), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Armin Laschet ist skep­tisch, ob die Weih­nachts­got­tes­diens­te tat­säch­lich in der bis­her geplan­ten Form statt­fin­den können.

„In den nächs­ten Tagen wer­de ich ange­sichts der aktu­el­len Lage noch ein­mal Gesprä­che mit den Kir­chen füh­ren”, sag­te Laschet dem „Tages­spie­gel”. Die evan­ge­li­sche Kir­che in West­fa­len habe schon gesagt, dass sie Got­tes­diens­te auch absa­gen wer­de. „Die Glau­bens­ge­mein­schaf­ten neh­men die Lage sehr ernst. Sie wis­sen auch, dass dies das Fest des Lebens und der Nächs­ten­lie­be ist, und dass man sorg­sam abwä­gen muss”, sag­te Laschet und ver­wies auf eine erneut ver­schärf­te Lage: „Die Zah­len der ver­gan­ge­nen Tage legen eher nahe, dass man noch vor­sich­ti­ger sein muss als wir es vor zwei Wochen dachten”.

Zugleich sei die Frei­heit der Reli­gi­ons­aus­übung ein wich­ti­ges Grund­recht der Ver­fas­sung. „Wir haben daher in Nord­rhein-West­fa­len schon im März gesagt, dass wir Kir­chen und Syn­ago­gen als Staat nicht schlie­ßen, son­dern dass wir auf die Frei­wil­lig­keit der Kir­chen und Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten setzen”.

Laschet deu­te­te an, dass nach dem 10. Janu­ar 2020 ein Ende des Lock­downs nicht zu erwar­ten sei. „Im Moment ist nicht mal der Hauch einer Mög­lich­keit dafür da, dass man dar­über redet”, sag­te er auf die Fra­ge nach Öff­nun­gen. „Die Kern­fra­ge wird nach den Feri­en sein: Wie geht es mit Schu­len und Kitas wei­ter? Bis wir wie­der Par­tys fei­ern, wird noch viel Zeit ver­ge­hen.” Zugleich gel­te sein altes Prin­zip: Sobald es mög­lich ist, muss man einen Grund­rechts­ein­griff zurück­neh­men. Gera­de der Rei­se­ver­kehr und die Begeg­nun­gen zu Weih­nach­ten sei­en ein gro­ßes Infektionsrisiko.

„In den letz­ten Wochen wur­den Tag für Tag bun­des­weit meh­re­re hun­dert neue Todes­fäl­le regis­triert. Das sind hun­der­te schwe­re Schick­sa­le von Fami­li­en, die um ihre Liebs­ten trau­ern. Wir brau­chen jetzt den Still­stand”, so Laschet. Das kos­te vie­le Mil­li­ar­den. „Aber das kann man doch nicht gegen Leben auf­rech­nen.” Er sei im Früh­jahr für Öff­nun­gen gewe­sen, weil die Infek­ti­ons­zah­len san­ken. „Da war das Wet­ter mild. Jetzt sind wir mit­ten im Win­ter, wir hal­ten uns mehr in geschlos­se­nen Räu­men auf, und die Anste­ckungs­ge­fahr ist hoch”, so Laschet.

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