Die Waldbauern in Nordrhein-Westfalen fordern eine Verdopplung der Abschussquote für Rot- und Rehwild, damit die Aufforstung des geschädigten Waldes gelingen kann.
„Überall wo junge Bäume stehen, müssen die Schalenwild-Bestände halbiert werden, und zwar für die kommenden fünf Jahre”, sagte Philipp Freiherr Heereman, Vorsitzender des Waldbauernverbandes NRW, der „Westfalenpost” (Mittwochsausgabe).
Experten sind sich einig, dass allein in NRW in den kommenden Jahren mehrere Millionen neue Bäume gepflanzt werden müssen, um den Wald zu retten. Die Setzlinge sind allerdings ein Leckerbissen für Rehe. Ein einziges Exemplar kann theoretisch pro Tag mehr als 1.000 Knospen fressen. Damit gefährden die Tiere die Wiederanpflanzung kompletter Waldflächen.
Der Landesjagdverband kündigte auf Anfrage der Zeitung an, die Aufforstung mit höheren Abschusszahlen zu unterstützen. Heereman appellierte zudem an die Bevölkerung, den Wald „in Ruhe zu lassen”. Mountainbiker und Pilzsammler würden Rehe häufig vor allem in die Waldbereiche treiben, in denen neue Bäume angepflanzt werden, sagte er.