NRW: Städ­te- und Gemein­de­bund fürch­tet hohe Kos­ten bei Ganztagsausbau

Schule - Pausenhof - Schulhof - Spielende Kinder - Gebäude - Schulgebäude Foto: Spielende Kinder auf einem Schulhof, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Städ­te- und Gemein­de­bund Nord­rhein-West­fa­len hat vor hohen Kos­ten des Ganz­tags­aus­baus an den Grund­schu­len gewarnt.

Die Bun­des­re­gie­rung plant bis 2025 einen Rechts­an­spruch auf die Nach­mit­tags­be­treu­ung in der Pri­mar­stu­fe und hat­te beschlos­sen, ein Son­der­ver­mö­gen in Höhe von zwei Mil­li­ar­den Euro anzu­le­gen, um die Län­der bei der Finan­zie­rung der Ganz­tags­be­treu­ung unter­stüt­zen. „Das ist ein Trop­fen auf den hei­ßen Stein”, sag­te Bernd Jür­gen Schnei­der, Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Städ­te- und Gemein­de­bun­des Nord­rhein-West­fa­len, dem „Köl­ner Stadt-Anzei­ger”. Nord­rhein-West­fa­len erhiel­te von den Bun­des­mit­teln einen Anteil von 440 Mil­lio­nen Euro.

„Benö­tigt wird aber mehr als das Drei­fa­che”, so der Haupt­ge­schäfts­füh­rer wei­ter. In Nord­rhein-West­fa­len bie­ten der­zeit rund 2.600 Grund­schu­len eine Ganz­tags­be­treu­ung an. Der Städ­te und Gemein­de­bund wies dar­auf hin, dass schon jetzt an „allen Ecken und Enden qua­li­fi­zier­tes päd­ago­gi­sches Per­so­nal” feh­le. „Aktu­ell spre­chen wir für den Bereich unter sechs Jah­ren von einer Lücke von 40.000 Erzie­hen. Der Rechts­an­spruch wür­de zusätz­li­chen Bedarf aus­lö­sen. Allein in NRW hät­ten wir es mit 50 000 neu­en Betreu­ungs­plät­zen zu tun”, so Schneider.

Der Rechts­an­spruch in Nord­rhein-West­fa­len wür­de zusätz­li­che Betriebs­kos­ten von rund einer Mil­li­ar­de Euro pro­du­zie­ren, die von den Kom­mu­nen finan­ziert wer­den müss­ten, berich­tet der „Köl­ner Stadt-Anzei­ger” unter Beru­fung auf Berech­nun­gen des Deut­schen Jugend­in­sti­tuts. Dass die Bun­des­re­gie­rung ernst­haft von einer Ent­schul­dung der Kom­mu­nen spre­che, ihnen aber gleich­zei­tig neue Auf­ga­ben in Mil­li­ar­den­hö­he auf­bür­den wol­le, sei „an Absur­di­tät kaum zu über­bie­ten”, sag­te Schneider.

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