Die Deutsche Bahn will in den kommenden Jahren ihre bislang rund 2.600 Stellwerke ersetzen.
Der Zugverkehr auf dem 33.400 Kilometer langen Schienennetz in Deutschland solle künftig von 280 digitalen Stellwerken aus gesteuert, die bestehenden Stellwerke diverser Bauarten aus vielen Jahrzehnten sukzessive ersetzt werden, sagte eine Konzernsprecherin den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland” (Mittwochsausgaben). An diesem Mittwoch werde den Angaben zufolge in Rostock-Warnemünde das erste digitale Stellwerk an einer Fernverkehrsstrecke offiziell in Betrieb genommen.
Seit 2018 würden Weichen und Signale auf einer Regionalstrecke vom sächsischen Annaberg-Buchholz aus über digitale Schaltbefehle gesteuert. Als nächstes sollten digitale Stellwerke in Meitingen-Mertingen in Bayern, im Harz-Weser-Netz in Niedersachsen sowie auf der Strecke Koblenz-Trier in Betrieb genommen werden, berichten die Zeitungen weiter.
Bahn-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla sieht in der groß angelegten Stellwerk-Umstellung die Voraussetzung für mehr Effizienz im Schienennetz. „Die Eisenbahn kann ihren Beitrag für die Mobilitätswende und den Klimaschutz in Deutschland nur leisten, wenn sie leistungsfähiger wird. Die Digitalisierung wird entscheidend dazu beitragen”, sagte Pofalla den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland”. Digitale Stellwerke würden „eine komplett neue Organisation” des Bahnbetriebs ermöglichen. „Die Schiene gewinnt bedeutend mehr Kapazität, wird zuverlässiger und technisch standardisierter”, so der Bahn-Infrastrukturvorstand weiter.