Ber­lin: Höhe­re Besteue­rung von Bes­ser­ver­die­nern sind möglich

Olaf Scholz - Vizekanzler - Finanzminister - SPD-Politiker Foto: Vizekanzler und SPD-Politiker Olaf Scholz, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Olaf Scholz schließt eine höhe­re Besteue­rung von Bes­ser­ver­die­nern zur Finan­zie­rung der Coro­na-Sub­ven­tio­nen nicht aus.

„Wir haben uns vor­ge­nom­men, dass wir zusätz­li­che Schul­den wie­der zurück­füh­ren ab 2023”, sag­te Scholz in einer Sen­dung der „Bild”. Die­ses Ziel las­se sich „nur mit einem fai­ren und gerech­ten Steu­er­sys­tem schul­tern”. Dabei müs­se es abseh­bar „mehr in Rich­tung Gerech­tig­keit gehen”. Die Fra­ge der Zusatz­schul­den kön­ne „nicht mit Steu­er­sen­kun­gen für Spit­zen­ver­die­ner beant­wor­tet werden”.

Die Hal­tung sei­ner Par­tei sei immer gewe­sen, „klei­ne und mitt­le­re Ein­kom­men zu ent­las­ten”. Die­je­ni­gen, die „ein paar Hun­dert­tau­send Euro” ver­dien­ten, könn­ten viel­leicht dafür sor­gen, dass die­se Ent­las­tun­gen auch finan­ziert wer­den kön­nen, so Scholz.

Der Minis­ter sprach sich zudem dafür aus, nach Über­win­dung der Coro­na­kri­se bestimm­te Berufs­grup­pen im Ein­kom­men bes­ser zu stel­len. Um die Wirt­schaft wie­der anzu­kur­beln, sei auch die Fra­ge ent­schei­dend, „wie wir die Ein­kom­men der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sichern kön­nen”. Dabei sei beson­ders dar­auf zu ach­ten, „dass die­je­ni­gen, die wir jetzt Hel­den des All­tags nen­nen” – also Ver­käu­fe­rin­nen, Pfle­ger, Kran­ken­schwes­tern – „dann auch nach der Kri­se mal mehr verdienen”.

Scholz ver­tei­dig­te die Plä­ne von Bund und Län­dern, Läden bis zu einer Ver­kaufs­flä­che von 800 Qua­drat­me­tern wie­der zu öff­nen. „Es macht Sinn, eine Gren­ze zu haben, wo wir ler­nen kön­nen, ob es gelingt, die Kon­takt­re­geln hin­zu­krie­gen”, so der Minis­ter. Man müs­se sich „Stück für Stück her­an­tas­ten an eine neue Normalität”.

Dazu gehö­re auch das Ver­bot „von sehr gro­ßen Ver­an­stal­tun­gen” bis Ende August. „Wir wis­sen ja, wo die gro­ßen Anste­ckungs­er­eig­nis­se her­rüh­ren”, so Scholz, näm­lich „von Stark­bier­an­sti­chen”, von Aprés-Ski-Par­tys und „von gro­ßen reli­giö­sen Zusam­men­künf­ten wie in Frank­reich”. Der­lei Ver­an­stal­tun­gen müss­ten „für sehr lan­ge Zeit” aus­ge­schlos­sen blei­ben. Die Fra­ge, ob das Ver­an­stal­tungs­ver­bot auch für Fami­li­en- und Hoch­zeits­fei­ern im Som­mer gel­ten wer­de, müss­ten Bund und Län­der jetzt „Stück für Stück klä­ren”. Man wer­de in den nächs­ten Wochen raus­fin­den müs­sen, wo genau die Gren­ze lie­ge, sag­te Scholz.

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