Ber­lin: Jüdi­sche Ein­wan­de­rer wer­den bei Ren­ten diskriminiert

Orthodoxer Jude - Person - Mensch - Smartphone - Telefonieren - Öffentlichkeit Foto: Orthodoxer Jude in der Öffentlichkeit am telefonieren, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Jüdi­sche Ein­wan­de­rer aus den Nach­fol­ge­staa­ten der ehe­ma­li­gen Sowjet­uni­on sind offen­bar bei der Ren­te noch immer schlech­ter­ge­stellt als Spätaussiedler.

Das berich­tet der „Spie­gel” in sei­ner neu­en Aus­ga­be. Im Koali­ti­ons­ver­trag hat­ten CDU, CSU und SPD ver­ein­bart, für Här­te­fäl­le wie bei den soge­nann­ten Kon­tin­gent­flücht­lin­gen, die zwi­schen 1991 und 2004 Auf­nah­me in Deutsch­land fan­den, einen „Aus­gleich durch eine Fonds­lö­sung” zu prü­fen. Doch prak­tisch ist wenig geschehen.

„Die Prü­fun­gen dau­ern noch an”, heißt es in einer Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung an die Grü­nen-Frak­ti­on im Bun­des­tag, über die der „Spie­gel” berich­tet. Bis wann, kön­ne noch nicht gesagt wer­den. Das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um teil­te mit, es sei­en „ers­te Gesprä­che” mit dem Zen­tral­rat der Juden geführt worden.

Jüdi­sche Ein­wan­de­rer sei­en hier­zu­lan­de beson­ders stark von Alters­ar­mut betrof­fen, sag­te die grü­ne Migra­ti­ons­exper­tin Filiz Polat. „Eine Lösung darf nicht län­ger auf die War­te­bank gescho­ben wer­den.” Ein Jahr vor Ende der Wahl­pe­ri­ode sei die Bun­des­re­gie­rung bei der Fra­ge der ren­ten­recht­li­chen Gleich­stel­lung der jüdi­schen Zuwan­de­rer „kei­nen Schritt wei­ter”, sag­te Vol­ker Beck, der mit sei­ner Initia­ti­ve „Zedek-Gerech­tig­keit” hier­zu einen Geset­zes­vor­schlag vor­stell­te. „Wir wol­len die Gleich­stel­lung von jüdi­schen Kon­tin­gent­flücht­lin­gen und Spät­aus­sied­lern mit einem Här­te­fonds für bei­de Grup­pen kom­bi­nie­ren”, so Beck.