Die Zahl der Demonstrationen in Berlin ist trotz der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr gestiegen.
Insgesamt fanden 5.857 Versammlungen statt, wie aus einer Auswertung der Polizei hervorgeht, über die der „Spiegel” in seiner neuen Ausgabe berichtet. Dabei handelte es sich um 5.203 ortsfeste Versammlungen und 654 Aufzüge, das sind fünf Prozent mehr als 2019. Hinzu kamen 1.837 geplante Veranstaltungen, die vorher wieder abgesagt oder nicht abgehalten wurden. Die Gesamtzahl der angemeldeten Kundgebungen betrug damit fast 7.700. Im Jahr vor der Coronakrise waren es laut Polizei 5.603. Verlässliche Angaben darüber, wie viele Menschen jeweils auf die Straße gingen, liegen den Behörden nicht vor.
Zwei Themen dürften laut Polizei eine besondere Rolle gespielt haben: 2019 sei der Klimaschutz ein „herausragender Themenkomplex” gewesen. 2020 galt dies demnach für Proteste gegen Corona-Schutzmaßnahmen. Allein für die Stichworte „Querdenken” und „Corona” zeigt die entsprechende Datenbank laut Polizei 222 Einträge.
Die Kundgebungen hätten noch deutlich zahlreicher sein können, wie die Polizei mitteilt. „Eine Vielzahl an auch teilnehmerstarken angemeldeten Versammlungen musste aufgrund der Infektionsschutzverordnung abgesagt oder sogar durch die Versammlungsbehörde verboten werden”.