BMJ: Geset­ze wer­den künf­tig nur im Netz veröffentlicht

Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz - Hauswand - Schild Foto: Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Geset­ze sol­len künf­tig digi­tal ver­öf­fent­licht wer­den, um die bis­her not­wen­di­ge gedruck­te Ver­öf­fent­li­chung im Bun­des­ge­setz­blatt über­flüs­sig zu machen.

Das sieht der Ent­wurf eines Geset­zes aus dem Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­um vor, der am Don­ners­tag laut „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” zur Abstim­mung an die übri­gen Bun­des­mi­nis­te­ri­en ging. Bun­des­jus­tiz­mi­nis­ter Mar­co Busch­mann sag­te dem RND dazu: „Wir machen den Rechts­staat digi­ta­ler. Mit der Ein­füh­rung des elek­tro­ni­schen Bun­des­ge­setz­blatts gehen wir jetzt einen wei­te­ren wich­ti­gen Schritt”. Das schaf­fe Trans­pa­renz und erleich­te­re auch Rechts­an­wen­dern die all­täg­li­che Arbeit. Nicht zuletzt spa­re die elek­tro­ni­sche Ver­kün­dung Res­sour­cen. „Durch den Weg­fall der papier­ge­bun­de­nen Abon­ne­ments oder Ein­zel­aus­ga­ben des Bun­des­ge­setz­blatts kann jähr­lich ein Papier­berg in Höhe von etwa 2,5 Kilo­me­tern ein­ge­spart werden”.

Busch­mann zufol­ge soll das Gesetz ab 2023 gel­ten und die amt­li­che Ver­kün­dung von Geset­zen auf einer vom Bun­des­amt für Jus­tiz betrie­be­nen Ver­kün­dungs­platt­form im Inter­net regeln. Dies beschleu­ni­ge die Ver­kün­dung und ver­bes­se­re den Zugang zu Rechts­tex­ten, sag­te der FDP-Poli­ti­ker. Bür­ger könn­ten dann kos­ten- und bar­rie­re­frei auf amt­lich ver­kün­de­te Geset­ze und Ver­ord­nun­gen zugreifen.

Außer­dem könn­ten die Doku­men­te frei aus­ge­druckt, durch­sucht und wei­ter­ver­wen­det wer­den. Ein Gesetz kann in Deutsch­land der­zeit nur in Kraft tre­ten, wenn es von Bun­des­tag und Bun­des­rat ver­ab­schie­det, vom Bun­des­prä­si­den­ten unter­zeich­net sowie abschlie­ßend im Bun­des­ge­setz­blatt publi­ziert wor­den ist. Damit soll nun Schluss sein. Nach Anga­ben des Minis­te­ri­ums setzt die elek­tro­ni­sche Aus­ga­be des Bun­des­ge­setz­blatts im Inter­net eine Ände­rung von Arti­kel 82 Absatz 1 Grund­ge­setz vor­aus. Der Ent­wurf für eine sol­che Grund­ge­setz­än­de­rung wer­de par­al­lel unter Feder­füh­rung des Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­ums eingebracht.

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