Bun­des­wehr: Sol­da­ten haben kaum Inter­es­se an Veteranenabzeichen

Bundeswehr - Soldaten - Menschen - Uniform - Gewehre Foto: Deutsche Bundeswehr-Soldaten mit Gewehren, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Das vom Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um 2018 ein­ge­führ­te Vete­ra­nen­ab­zei­chen der Bun­des­wehr trifft nur auf gerin­ges Interesse.

Das geht aus der Ant­wort des Wehr­res­sorts auf eine schrift­li­che Fra­ge der stell­ver­tre­ten­den Vor­sit­zen­den der Grü­nen-Bun­des­tags­frak­ti­on, Agnieszka Brug­ger, her­vor, über wel­che die „Welt” (Don­ners­tags­aus­ga­be) berich­tet. Dem­nach sind bis­her erst rund 35.400 Anträ­ge ein­ge­gan­gen, dar­un­ter 7.200 von akti­ven und 28.200 von ehe­ma­li­gen Soldaten.

Antrags­be­rech­tigt sei­en aller­dings rund 9,9 Mil­lio­nen Sol­da­ten. Es haben also bis­her erst 0,36 Pro­zent aller Berech­tig­ten einen Antrag gestellt. Nur einer sei abge­lehnt wor­den, heißt es in der Ant­wort wei­ter. „Wenn nicht ein­mal ein hal­bes Pro­zent aller Berech­tig­ten Inter­es­se am Vete­ra­nen­ab­zei­chen hat, dann muss man lei­der sagen: Das ist ein Mega­flop”, sag­te Brug­ger. Das lie­ge dar­an, dass die Sol­da­ten „die­ses Abzei­chen auch noch selbst mit For­mu­lar bean­tra­gen” müss­ten. Mit Wert­schät­zung habe das „nicht viel zu tun.

Dass nur ein Antrag abge­lehnt wur­de, zeigt, wie absurd das aktu­el­le Ver­fah­ren ist”, so die Grü­nen-Poli­ti­ke­rin wei­ter. Kramp-Kar­ren­bau­er sol­le „die­sen Feh­ler ihrer Vor­gän­ge­rin behe­ben, statt ihn auch noch zu ver­tei­di­gen”, sag­te Brug­ger der „Welt”. Laut Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um hat sich die Ver­ga­be­pra­xis für das Vete­ra­nen­ab­zei­chen dage­gen „eta­bliert und bewährt” und soll nicht geän­dert wer­den. Die ein­ge­gan­ge­nen Rück­mel­dun­gen sei­en „zum über­wie­gen­den Anteil posi­ti­ver Natur”.

Der Defi­ni­ti­on des Minis­te­ri­ums zufol­ge sind alle Sol­da­ten, die in der Bun­des­wehr die­nen oder gedient haben und ehren­haft aus dem Dienst­ver­hält­nis aus­ge­schie­den sind, antrags­be­rech­tigt. Das Vete­ra­nen­ab­zei­chen soll die Wer­te in den Vor­der­grund stel­len, „die alle Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten ver­bin­den: Gemein­schaft, Kame­rad­schaft und Pflicht­er­fül­lung im treu­en Dienst an der Gesell­schaft”. Das Abzei­chen darf nicht an der Uni­form getra­gen wer­den. Es soll viel­mehr die Vete­ra­nen in der Öffent­lich­keit reprä­sen­tie­ren und darf nur an der Zivil­klei­dung ange­bracht werden.

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