Im Jahr 2018 sind rund 400.000 Personen mehr nach Deutschland zugezogen als aus der Bundesrepublik fortgezogen.
Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 1,585 Millionen Zuzüge aus dem Ausland und 1,185 Millionen Fortzüge in das Ausland, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit. Im Jahr 2017 hatte der Wanderungsüberschuss 416.000 Personen betragen.
Der Abwanderungsverlust deutscher Staatsbürger sank gegenüber dem Vorjahr. Ausschlaggebend hierfür war eine erhöhte Zuwanderung von Deutschen aus dem Ausland: 2018 gab es rund 202.000 Zuzüge von bislang im Ausland lebenden Deutschen (2017: 167.000). Demgegenüber wanderten 262.000 Deutsche aus (2017: 249.000).
Daraus ergibt sich bei den Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit ein negativer Wanderungssaldo von 60.000 (2017: 82.000). 87 Prozent (1,384 Millionen) der insgesamt 1,585 Millionen Zugewanderten hatten einen ausländischen Pass (2017: 89 Prozent). Zugleich wanderten 924.000 Ausländer aus Deutschland ab.
Für Staatsangehörige aus europäischen Nicht-EU-Staaten stieg der Saldo der Zu- und Fortzüge 2018 gegenüber 2017, so die Statistiker weiter. Hier gab es die größten Zuwächse bei Staatsangehörigen aus Albanien (+8.000 gegenüber ‑1.000 in 2017), aus der Türkei (+16.000 gegenüber +12.000 in 2017) und aus dem Kosovo (+12.000 gegenüber +8.000 in 2017). Der Wanderungssaldo ging vor allem für Bürger der EU und Staatsangehörige aus Asien zurück.
Insbesondere nahm er für Staatsangehörige aus Polen (+20.000 gegenüber +34.000 in 2017) und Syrien (+34.000 gegenüber +60.000 in 2017) ab. Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union insgesamt hatten allerdings weiterhin den größten Wanderungsüberschuss ausländischer Personen (202.000 gegenüber 239.000 in 2017), gefolgt von Staatsangehörigen aus Asien (118.000 gegenüber 140.000 in 2017), aus den sonstigen europäischen Ländern (85.000 gegenüber 60.000 in 2017) und aus Afrika (34.000 gegenüber 35.000 in 2017).
Innerhalb Deutschlands profitierte Brandenburg mit einem Saldo von 15.000 Personen gegenüber den anderen Bundesländern am meisten von innerdeutschen Wanderungen, gefolgt von Bayern (+9.000) und Schleswig-Holstein (+8.000). Nordrhein-Westfalen (-10.000) und Berlin (-8.000) verloren die meisten Einwohner zugunsten anderer Bundesländer.
Insgesamt ergab sich im vergangenen Jahr erneut ein positiver Binnenwanderungssaldo von +700 für die neuen Länder (ohne Berlin-Ost) gegenüber dem früheren Bundesgebiet (ohne Berlin-West).