Hua­wei: Fami­li­en­un­ter­neh­mer schal­ten sich in Debat­te ein

Basisstation - Handy - Sendemast - Mobilfunkmast - Dach Foto: Basisstation für Mobilfunk auf einem Dach, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die deut­schen Fami­li­en­un­ter­neh­men war­nen davor, den chi­ne­si­schen Hua­wei-Kon­zern am Auf­bau des 5G-Net­zes in Deutsch­land zu beteiligen.

„Wir lau­fen gera­de Gefahr, grund­le­gen­de Prin­zi­pi­en unse­rer Wirt­schafts­ord­nung und des fai­ren Wett­be­werbs zu ver­let­zen”, sag­te Ulrich Her­furth, Vor­sit­zen­der der Wett­be­werbs­po­li­ti­schen Kom­mis­si­on des Ver­bands „Die Fami­li­en­un­ter­neh­mer”, dem „Han­dels­blatt”. Damit set­ze man die Basis des mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­mer­tums aufs Spiel.

Am Frei­tag hat­te Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­kel (CDU) einen Aus­schluss von Hua­wei erneut abge­lehnt – trotz Sicher­heits­war­nun­gen aus den USA. Exper­ten fürch­ten, dass ein Aus­schluss des Unter­neh­mens den Aus­bau des 5G-Net­zes ver­zö­gern könn­te. Die Fami­li­en­un­ter­neh­men war­nen jedoch: „Tech­no­lo­gi­sche Unab­hän­gig­keit und Daten­si­cher­heit sind jetzt und für die Zukunft essen­ti­ell und ein hohes Gut, Argu­men­te zu Zeit­er­spar­nis und Kos­ten müs­sen dage­gen zurück­ste­hen”, for­der­te Her­furth. 5G wer­de das Zen­tral­ner­ven­sys­tem der digi­ta­len Gesell­schaft und Wirt­schaft. „Es wäre ver­häng­nis­voll, wenn wir erken­nen müs­sen, dass es ent­ge­gen aller Erklä­run­gen gegen uns arbei­tet”, warn­te er.

Der Ver­band, der nach eige­nen Anga­ben die Inter­es­sen von 180.000 deut­schen Fami­li­en­un­ter­neh­men ver­tritt, sieht das 5G-Netz als „unab­ding­bar” und „Teil der Daseins­vor­sor­ge” an. Als kri­ti­sche Infra­struk­tur wer­de das 5G-Netz eine wesent­li­che Basis für Pro­zes­se zur Infor­ma­ti­ons­ver­mitt­lung, Mobi­li­tät und Pro­duk­ti­on sowie für Dienst­leis­tun­gen, Han­del, Finanz­we­sen und Gesund­heits­we­sen bil­den. „Kri­ti­sche Infra­struk­tu­ren aber müs­sen zwei­fels­frei für die Auf­ga­ben des Staa­tes gesi­chert sein und dür­fen kei­ner frem­den staat­li­chen Beein­flus­sung aus­ge­setzt wer­den”, so Her­furth. Chi­ne­si­sche Unter­neh­men sei­en jedoch ver­pflich­tet, ihre welt­wei­ten Daten dem chi­ne­si­schen Staat zur Ver­fü­gung zu stel­len. Der Ver­band stört sich zudem dar­an, dass aus­län­di­sche Unter­neh­men in Chi­na häu­fig nicht die glei­chen Markt­zu­gän­ge bekom­men wie chi­ne­si­sche Unter­neh­men in Euro­pa und die chi­ne­si­schen Kon­kur­ren­ten oft staat­li­che Sub­ven­tio­nen erhalten.

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