Poli­tik: FDP wirft Scheu­er „Trick­se­rei und Täu­schung” vor

Ausfahrt - Wiese - Autobahn - Schild - Ausfahrts-Schild - Leitplanke Foto: Ausfahrts-Schild an einer Autobahn, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die FDP hat im Zusam­men­hang mit der Maut-Ver­ga­be schwe­re Vor­wür­fe gegen Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Andre­as Scheu­er (CSU) erhoben.

„Ich habe den begrün­de­ten Ver­dacht, dass Ver­kehrs­mi­nis­ter Andre­as Scheu­er bei den Ver­ga­be­ver­fah­ren ‘Toll Coll­ect‘ und ‘Infra­struk­tur­ab­ga­be‘ getrickst und getäuscht hat”, sag­te der ver­kehrs­po­li­ti­sche Spre­cher der FDP-Bun­des­tags­frak­ti­on, Oli­ver Luk­sic, dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Diens­tags­aus­ga­ben). Bei dem Ver­fah­ren „Toll Coll­ect” ging es um die Lkw-Maut, bei dem Ver­ga­be­ver­fah­ren „Infra­struk­tur­ab­ga­be” um die Pkw-Maut.

„Soll­te Minis­ter Scheu­er den Haus­halts­ge­setz­ge­ber bei den Kos­ten getäuscht und den Kon­sor­ti­en kei­ne fai­re Ver­ga­be ermög­licht haben, wird sein Stuhl hef­tig wackeln”, kün­dig­te Luk­sic an. Um nach­zu­wei­sen, dass es bei den Ver­ga­be­ver­fah­ren für die mil­li­ar­den­schwe­ren Auf­trä­ge zu Unre­gel­mä­ßig­kei­ten gekom­men ist, hat­te Luk­sic umfang­rei­che Unter­la­gen vom Ver­kehrs­mi­nis­ter per Brief eingefordert.

Tei­le davon wur­den am Frei­tag an den Bun­des­tag gelie­fert, aber aus Sicht des Ver­kehrs­po­li­ti­kers feh­len die ent­schei­den­den Akten noch. „Minis­ter Scheu­er lie­fert immer nur auf Druck ein­zel­ne Puz­zle-Stü­cke”, sag­te Luk­sic dem RND. „Er muss die Fra­ge beant­wor­ten, war­um er Infor­ma­tio­nen fil­tert statt für voll­stän­di­ge Trans­pa­renz zu sor­gen. Zum Bei­spiel die Doku­men­te der Ver­ga­be­stel­le des BMVI lie­gen wei­ter­hin nicht voll­stän­dig auf dem Tisch”, so der FDP-Politiker.

Scheu­er steht in der Kri­tik, weil er die Ver­trä­ge zur Erhe­bung und Kon­trol­le der Pkw-Maut mit den Betrei­bern im Jahr 2018 geschlos­sen hat­te, bevor end­gül­ti­ge Rechts­si­cher­heit bestand. Der Euro­päi­sche Gerichts­hof (EuGH) hat­te die Maut Mit­te Juni für rechts­wid­rig erklärt, direkt nach dem Urteil kün­dig­te der Bund die Ver­trä­ge. Dar­aus könn­ten finan­zi­el­le For­de­run­gen der Betrei­ber-Fir­men resul­tie­ren. Soll­ten nun auch noch Unre­gel­mä­ßig­kei­ten bei den Ver­ga­be­ver­fah­ren nach­ge­wie­sen wer­den kön­nen, wür­de das den Druck auf den Minis­ter dem Ver­neh­men nach wei­ter erhöhen.

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