Sicher­heit: Städ­te­tag ver­langt „kla­re­re Spiel­re­geln” für E‑Roller

E-Scooter - Circ - Beine - Sandalen - Füße - Person - Weg - Wiese Foto: Eine Person auf einem Circ E-Scooter, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Deut­sche Städ­te­tag ver­langt „kla­re­re Spiel­re­geln” für E‑Roller in Deutschland.

„Die ers­ten Wochen mit den Elek­tro-Tret­rol­lern zei­gen: Auch wir haben die Anfangs­schwie­rig­kei­ten unter­schätzt, es läuft noch nicht alles rund. Es gibt vie­le Men­schen, die die Fahr­zeu­ge ger­ne nut­zen, aber vie­le betrach­ten sie eher als Spiel­zeug denn als Ver­kehrs­mit­tel”, sag­te Hel­mut Dedy, Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Deut­schen Städ­te­ta­ges, dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Mon­tags­aus­ga­ben).

„Wir brau­chen kla­re­re Spiel­re­geln, die ver­bind­lich sein müs­sen. Die Anbie­ter müs­sen ihre Kund­schaft bes­ser über die regel­kon­for­me Nut­zung auf­klä­ren. Und sie müs­sen sicher­stel­len, dass die Fahr­zeu­ge nicht über­all her­um­ste­hen und dabei zum Teil ande­re beein­träch­ti­gen oder behin­dern.” Cem Özd­emir (Grü­ne) warf dem zustän­di­gen Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Andre­as Scheu­er (CSU) Taten­lo­sig­keit beim The­ma E‑Roller vor. „Scheu­er hat sie zuge­las­sen und fühlt sich für alle wei­te­ren Pro­ble­me nicht mehr zustän­dig. Dabei müss­ten die Nut­zungs­be­din­gun­gen geklärt wer­den”, sag­te der Chef des Bun­des­tags-Ver­kehrs­aus­schus­ses dem RND. „Wir brau­chen defi­nier­te Abstell­be­rei­che, damit die Tei­le nicht mehr im Weg lie­gen. Wien soll­te als Vor­bild die­nen, wie Ver­ein­ba­run­gen mit Ver­lei­hern aus­se­hen kön­nen, die von Abstell­plät­zen über eine zah­len­mä­ßi­ge Begren­zung bis zur Ein­hal­tung von Ver­kehrs­re­geln alles in den Blick nimmt.”

SPD-Frak­ti­ons­vi­ze Sören Bar­tol sag­te, es müs­se mehr gegen die miss­bräuch­li­che Nut­zung von E‑Rollern getan wer­den. „Die geht zulas­ten schwä­che­rer Ver­kehrs­teil­neh­mer, die beson­de­ren Schutz ver­die­nen”, so der Ver­kehrs­exper­te. „Wir brau­chen mehr Kon­trol­len – durch die Ord­nungs­äm­ter und durch die Poli­zei: Ich bin dafür, die Rück­mel­dun­gen aus den Kom­mu­nen sorg­fäl­tig aus­zu­wer­ten und dann gege­be­nen­falls die Buß­gel­der zu erhö­hen.” Bar­tol sag­te, es wäre denk­bar, die Kom­mu­nen zu ver­pflich­ten, Abstell­zo­nen für E‑Roller aus­zu­wei­sen: „Wir dür­fen nicht zulas­sen, dass Rol­ler auf den Bür­ger­stei­gen lie­gen und zur Stol­per­fal­le werden.”

Auch der Städ­te­tag hält zusätz­li­che Kon­trol­len durch die Poli­zei für erfor­der­lich: „Ver­stö­ße gegen Ver­kehrs­re­geln, also etwa Fah­ren auf dem Geh­weg oder gar alko­ho­li­sier­tes Fah­ren, darf es mit die­sen Rol­lern genau­so wenig geben wie mit Fahr­rä­dern”, so Dedy. Zudem habe man in den Städ­ten eine inten­si­ve Kom­mu­ni­ka­ti­on mit den Anbie­tern begon­nen: „Die Städ­te infor­mie­ren die Anbie­ter zum Bei­spiel über geeig­ne­te Abstell­or­te und geben Flä­chen vor, an denen kei­ne E‑Tretroller ste­hen dür­fen. Sol­che Regeln muss es geben und sie müs­sen ein­ge­hal­ten wer­den.” Die Anbie­ter soll­ten über ein Beschwer­de­ma­nage­ment dafür sor­gen, „dass abge­stell­te Elek­tro-Tret­rol­ler, die ande­re behin­dern oder gefähr­den, schnell aus dem Bereich ent­fernt wer­den”. Dedy sag­te, E‑Tretroller wür­den vor allem dann Freu­de machen, wenn sie sich in den Ver­kehr in den Städ­ten so inte­grier­ten, dass alle Betei­lig­ten damit zurecht­kä­men: „Das geht nur, wenn ande­re Ver­kehrs­teil­neh­mer, wie zum Bei­spiel Fuß­gän­ger und Men­schen mit Behin­de­rung sich nicht beein­träch­tigt oder gefähr­det fühlen.”

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