Terre des Hom­mes: Kin­der­hilfs­werk schlägt Alarm

Flüchtling - Junge - Grenze - Schienen - Polizei - Griechenland Foto: Flüchtlingsjunge in Griechenland, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Ange­sichts der wach­sen­den Flücht­lings­not hat das inter­na­tio­na­le Kin­der­hilfs­werk Terre des Hom­mes die Bun­des­re­gie­rung auf­ge­for­dert, in einem ers­ten Schritt 5.000 beson­ders schutz­be­dürf­ti­ge Flücht­lin­ge aufzunehmen.

„Fer­ner muss die Bun­des­re­gie­rung dar­auf drin­gen, dass sich mög­lichst vie­le EU-Mit­glie­der die­sem Auf­nah­me­pro­gramm anschlie­ßen”, heißt es in einem Appell, über den die „Neue Osna­brü­cker Zei­tung” berich­tet. TDH-Vor­stands­mit­glied Bir­te Köt­ter for­der­te: „Anstatt den schä­bi­gen EU-Tür­kei-Deal fort­zu­set­zen und die EU-Gren­zen gewalt­sam gegen Men­schen auf der Flucht abzu­schot­ten, muss die Bun­des­re­gie­rung die Initia­ti­ve ergreifen.”

Deutsch­land dür­fe nicht dar­auf war­ten, dass sich alle 27 EU-Mit­glied­staa­ten auf ein ein­heit­li­ches Vor­ge­hen eini­gen. Vie­le deut­sche Städ­te und Kom­mu­nen, in denen Men­schen bereit sei­en, Flücht­lin­ge auf­zu­neh­men und zu betreu­en, war­te­ten auf ein huma­ni­tä­res Signal. In den Auf­nah­me­la­gern der ost­ägäi­schen Inseln befin­den sich nach Anga­ben der Regie­rung Grie­chen­lands rund 42.000 Flücht­lin­ge, „davon etwa die Hälf­te Min­der­jäh­ri­ge”, so Köt­ter wei­ter. Die Camps sind laut TDH hoff­nungs­los über­be­legt, „die hygie­ni­schen Ver­hält­nis­se spot­ten jeder Beschrei­bung”. Außer­dem gebe es nicht genug zu essen. Vie­le schwer trau­ma­ti­sier­te Kin­der leben dem Hilfs­werk zufol­ge „unge­schützt unter auf­ge­weich­ten Zeltplanen”.

Auch Marie von Man­teuf­fel, Flucht- und Migra­ti­ons­exper­tin von „Ärz­te ohne Gren­zen” in Deutsch­land, for­der­te in der NOZ, die Bun­des­re­gie­rung dür­fe nicht län­ger nur zuse­hen, son­dern müs­se end­lich für eine Lösung ein­tre­ten, „die zual­ler­erst Men­schen­le­ben respek­tiert und schützt”. Auch sie dräng­te auf eine schnel­le Auf­nah­me von Flücht­lin­gen aus Grie­chen­land: „Es geht in einem ers­ten Schritt um mehr als 140 Kin­der und ihre Fami­li­en.” Die­se lit­ten unter chro­ni­schen und kom­ple­xen Krank­hei­ten, die auf den Inseln nicht behan­delt wer­den könn­ten, wie Epi­lep­sie und Herzerkrankungen.

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